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Argumentationsschule für Israelfreunde

TEL AVIV (inn) - Israel ist immer wieder im Fokus zahlreicher Diskussionen im Internet. Um die Argumentation in Foren, in Chatrooms oder im Internet-Lexikon "Wikipedia" zu verbessern, wollen zwei israelische Organisationen nun spezielle Schulungen anbieten.

Der „Jescha“-Siedlerrat und die Organisation „Israel Sheli“ („Mein Israel“) wollen einen Schreibkurs für Menschen anbieten, die sich am Mitmach-Lexikon „Wikipedia“ beteiligen und über Israel schreiben. Ziel ist es, dass Israelis lernen, ihre Kultur im Internet korrekt darzustellen.

Wie der Mediendienst „Pressetext“ berichtet, zielen die Initiatoren neben „Wikipedia“ auch auf Foren und Chatrooms, in denen der rhetorische Kampf zwischen Israelis und Palästinensern ausgetragen wird. Die Teilnehmer sollen unter anderem lernen, wie man Beiträge auf Internet-Plattformen umschreibt und überarbeitet. Vorgefasste, oft israelfeindliche oder falsche Ansichten über Israel könnten so ins richtige Licht gerückt werden.

Wikipedia solle jedoch nicht verändert oder als Propaganda-Instrument missbraucht werden. „Wir möchten eine andere Seite aufzeigen, denn Menschen denken noch immer, dass Israelis gemein sind und den ganzen Tag nur Araber verletzen“, erklärt Naftali Bennett, Direktor des „Jescha“-Siedlerrates, im „Guardian“. Das Problem sei, dass die pro-israelischen Aktivisten den pro-palästinensischen Stimmen im Internet zahlenmäßig weit unterlegen seien.

Der Generalsekretär für jüdische Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich, Raimund Fastenbauer, begrüßte die Initiative: „Bei einer solchen Aktion geht es um einen Pluralismus der Meinungen. Das ist positiv zu bewerten. Ich denke durchaus, dass ein jüdischer Blickwinkel vernünftig sein kann“, sagte er gegenüber „Pressetext“.

Der Gründer des deutschen Vereins „Honestly Concerned“, der die Medienberichterstattung über Israel kritisch verfolgt, Sacha Stawksi, hält die Schulungen für eine „fantastische Idee“. Gegenüber Israelnetz sagte er: „Die israelische PR hinkt leider immer noch sehr hinterher. Viele von den Argumenten, die von Israelfreunden hervorgebracht werden, sind oft sehr unsachlich. Dabei gibt es theoretisch sehr viele Fakten, die man äußern kann. Doch zu wenig Leute berufen sich auf diese Fakten.“ Eine Schulung könne helfen, eine Sensibilität dafür zu wecken.

Er kann bestätigen, dass die Leitfäden, die etwa seine eigene Organisation herausgibt, viel bringen. Stawski warnt dringend davor, emotional zu reagieren, wenn man zum Thema Israel diskutiert. Er rät: „Emotionen rauslassen, sich über die Fakten informieren und konkret auf ein oder zwei Fakten konzentrieren und die dann sachlich zu widerlegen versuchen.“ Er warnt zudem davor, jedem, der gegen Israel argumentiert, sofort Antisemitismus zu unterstellen.

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