Mit Frustration und Wut reagierte der Geschäftsführer des israelischen Getränkeunternehmens „Sodastream“, Daniel Birnbaum, auf die Entscheidung der israelischen Regierung, die Arbeitserlaubnis von 74 Palästinensern auslaufen zu lassen. Das Unternehmen „Sodastream“ verlegte eine Fabrik von der Siedlung Ma‘aleh Adumim im Westjordanland in die südisraelische Stadt Lehavim in der Wüste Negev. Dabei verloren rund 500 Palästinenser ihren Job. Allerdings erhielten 74 Palästinenser mit Familie eine Arbeitserlaubnis, um in Israel zu arbeiten. Diese werden nun nicht verlängert, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Am Montag, mit Ende des Februars, hatten sie ihren letzten Arbeitstag. Als die Busse mit den Arbeitern das Firmengelände verließen, waren viele Anwesende sichtlich emotional bewegt.
Birnbaum sagte, er habe mit nahezu jedem Minister und Ministerium gesprochen, die in die Angelegenheit auf unterschiedliche Weise involviert sind. Jeder seiner palästinensischen Arbeiter versorge mit seinem Einkommen durchschnittlich zehn Menschen inklusive Kinder. Er sagte: „Ich kann nicht glauben, dass eine jüdische Verwaltung mich bittet, Kinder in den Hunger zu schicken. […] Das war der schwerste und traurigste Tag meines Lebens.“ Er – als Sohn eines Holocaust-Überlebenden – könne „diese Ignoranz der menschlichen Würde nicht mit ansehen“.