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Arabischer Protest verhindert UNESCO-Ausstellung zur Geschichte Israels

PARIS (inn) – Eine Ausstellung sollte die dreieinhalb Jahrtausende alte Verbindung der Juden zum Land Israel veranschaulichen. Doch nun hat die UNESCO sie kurzfristig abgesagt. Die Begründung: Die Dokumentation könne den aktuellen Friedensverhandlungen schaden.
Generaldirektorin Bokova (hier während der Aufnahme "Palästinas" in die UNESCO) hat der arabischen Beschwerde stattgegeben.

Seit 2011 war das Simon-Wiesenthal-Zentrum mit den Vorbereitungen für die Ausstellung in Paris beschäftigt – in enger Abstimmung mit der UNESCO. Immer wieder mussten die Mitarbeiter Änderungen bei Exponaten oder Literatur vornehmen, weil die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen das forderte. Mehrere Male wurde die Ausstellung „Das Volk, das Buch, das Land: Die 3.500-jährige Beziehung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land Israel“ verschoben, schreibt die Online-Zeitung „Times of Israel“. Schließlich wurde die Eröffnung am UNESCO-Hauptsitz für den 20. Januar anberaumt.

Araber: „Ausstellung schadet Friedensverhandlungen“

Doch dagegen legten arabische Staaten Protest ein. Der Vorsitzende der arabischen Gruppe der UNESCO, Abdulla al-Neaimi, teilte mit: Das Thema dieser Ausstellung sei „höchst politisch, obwohl das äußere Erscheinungsbild des Titels trivial zu sein scheint“. Es werde von den Gegnern des Friedens innerhalb Israels gebraucht. Die Werbung für die Ausstellung könne den Friedensverhandlungen nur Schaden zufügen, schrieb er an UNESCO-Präsidentin Irina Bokova. Deshalb fordere die arabische Gruppe eine Absage. Dem gab Bokova statt.
Der Dekan des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Marvin Hier, bezeichnete den Schritt als „absoluten Frevel“. „Die Araber wollen nicht, dass die Welt weiß, dass die Juden eine 3.500-jährige Verbindung zum Land Israel haben“, sagte er dem Nachrichtendienst „Algemeiner“.
Der Rabbi wies darauf hin, dass die Organisatoren beim Erstellen des Materials mit der UNESCO zusammengearbeitet hätten: „Wir haben einen deutlichen Versuch gemacht, mit ihnen und dem System zu arbeiten. Sie können nicht sagen, dass sie überrumpelt worden wären. Sie haben jeden Satz kommentiert. Und doch haben die Araber am Ende protestiert und uns hinausgeworfen.“ Dekan Hier ergänzte: „Die arabische Welt weiß nicht, dass Jesaja nicht in Portugal gelebt hat, Jeremia nicht Frankreich durchzogen hat und Hesekiel nicht aus Deutschland stammte.“
Finanziert wird die nun abgesagte Ausstellung durch Israel, Kanada und Montenegro. Die Einladungen für die Eröffnung waren bereits versandt und das Material vor Ort, als die UNESCO das Wiesenthal-Zentrum über die Entscheidung informierte.

„Absage behindert Friedensbemühungen“

Als Reaktion schrieb der Organisator laut „Algemeiner“ an Bokova: „Wir bestehen darauf, dass Sie Ihren Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen als Ko-Organisator dieser Ausstellung gerecht werden, indem Sie diesen rein politischen Schritt rückgängig. Er hat in einer Einrichtung keinen Platz, deren Mandat durch Bildung, Wissenschaft und Kultur definiert ist – nicht durch Politik.“
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum fügte hinzu: „Der Protest der arabischen Gruppe dreht sich nicht um einen bestimmten Inhalt in der Ausstellung, sondern vielmehr um die Idee an sich – dass das jüdische Volk nicht nach dem Nazi-Holocaust ins Heilige Land gekommen ist, sondern seine historischen und kulturellen Wurzeln in jenem Land dreieinhalb Jahrtausende zurückverfolgen kann. Wenn etwas die Hoffnungen auf Frieden und Versöhnung unter den Menschen im Nahen Ost behindern wird, dann das Nachgeben gegenüber den Kräften des Extremismus und das Torpedieren der Eröffnung dieser Ausstellung – die gemeinsam von der UNESCO und dem Simon-Wiesenthal-Zentrum überprüft und organisiert wurde.“
Weiter heißt es in dem Brief: „Frau Generaldirektorin, wir hoffen, Sie haben den Mut, das Richtige zu tun. Wir freuen uns weiter darauf, mit Ihnen Montagabend, am 20. Januar, das Band zu der Ausstellung am UNESCO-Hauptsitz zu zerschneiden.“
Auf der Website der UNESCO ist der Eintrag, der auf die geplante Ausstellung hinwies, nicht mehr zu finden.

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