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Arabische Kommunalpolitiker bitten Rivlin um Hilfe

JERUSALEM (inn) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat am Donnerstag Ortsvorsteher aus arabischen Kommunen empfangen. Bei der Begegnung baten sie ihn, für die Integration einzutreten.
Rivlin begrüßte am Donnerstag etwa 50 Gäste aus arabischen Kommunen.
Etwa 50 arabische Bürgermeister und Ortsvorsteher aus verschiedenen Teilen Israels kamen am Donnerstag nach Jerusalem. In der Residenz des Staatsoberhauptes ließen sie Präsident Rivlin an dem teilhaben, was die Menschen in ihren Kommunen bewegt. Zum Auftakt kondolierte der Gastgeber den Angehörigen der Opfer eines Busunglückes, bei dem am Dienstag in der Wüste Negev acht beduinische Frauen ums Leben gekommen waren: „Bevor wir mit der offiziellen Tagesordnung beginnen, möchte ich den Familien in Hura, die liebe Menschen verloren haben, mein aufrichtiges Beileid aussprechen.“ Rivlin sagte gemäß einer Mitteilung des Präsidialamtes, die Araber in Israel seien keine Minderheit mehr. Deshalb müsse die Abstimmung des behördlichen Apparates an das neue Gleichgewicht angepasst werden, das zwischen den Teilen der israelischen Gesellschaft entstanden sei. „Ich bin heute vor allem gekommen, um zu hören und zuzuhören, aber in mir ist auch ein echter Wille, den Stand des arabischen Sektors innerhalb der israelischen Gesellschaft zu verändern und zu fördern.“

„Anschrift für einen Wandel“

Der Bürgermeister der galiläischen Stadt Sachnin, Masen Ghanaim, ist Vorsitzender des Rates der arabischen Ortsvorsteher. „Wir sind gekommen, um Ihnen die Herausforderungen und die Hindernisse vorzulegen, die vor der arabischen Gesellschaft in Israel stehen“, legte er die Anliegen der Besucher dar. „Wir sind gekommen, um Sie um Ihr Eingreifen zu bitten, vor allem beim Thema der zunehmenden Arbeitslosigkeit unter Männern im Sektor, ein Phänomen, das alle Teile des Landes kennzeichnet.“ Ein weiteres schweres Problem seien die vielen Waffen in den Straßen, ergänzte Ghanaim, vor allem bei der Jugend. „Wir sehen Sie, den Präsidenten, als Hoffnungs- und Lichtpunkt und hoffen, dass Sie für uns eine Anschrift für einen Wandel sein werden.“ Der Bürgermeister von Rahat, Talal al-Krenawi, ging auf die jüngsten gewaltsamen Zusammenstöße mit der Polizei in der Beduinenstadt im Negev ein. Er betonte die Notwendigkeit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. „Mit großem Schmerz bitte ich Sie, dem Staat zu helfen, uns als Bürger näher zu bringen und nicht weiter wegzubringen. Wir wissen, dass wir weiter als Bürger hier leben müssen. Die Einladung an uns, hierherzukommen, stärkt uns sehr.“

Unabhängigkeitserklärung ernstnehmen

Der Bürgermeister von Schfaram in Galiläa, Amin Enbatawi, hob hervor, dass alle Israelis an einem Strang ziehen müssten: „Wir werden nirgendwohin gelangen, wenn wir uns nicht überzeugen, dass wir trotz allem im selben Boot sitzen und dass das Loch unter der Stelle, an der ich sitze, alle Insassen des Bootes gefährdet.“ Der Ortsvorsteher des nordisraelischen Beduinendorfes Tuba-Sangarija, Hussein el-Heib, appellierte an Rivlin: „Herr Präsident, Sie sind Israels geistiger Vater. Wir bitten Sie sehr, sich gegenüber der Regierung einzumischen, die im kommenden Monat entstehen wird, damit unser Leben hier gemäß der Worte der Unabhängigkeitserklärung verwirklicht wird: ohne Unterschied bezüglich Religion, Rasse und Geschlecht.“

„Wir sind die Brücke“

Rivlin erklärte zum Abschluss des Treffens: „Ich verspreche nicht, dass ich ein Unternehmer der Erfolge sein werde, aber wir alle haben Kinder und wir müssen für ihre Zukunft handeln. Ich bin überzeugt, dass man eine weitere arabische Stadt bauen und die Assimilierung der arabischen Sprache in unseren Kindern vertiefen muss. Als Abgeordneter und als Knessetvorsitzender habe ich alle Tätigkeiten für die Verfassung und die Initiativen zur Förderung der Integration und der Entwicklung im arabischen und beduinischen Sektor verfolgt.“ Das Staatsoberhaupt fügte an: „Ich habe keine Zweifel, dass auch die kommende Regierung dem Thema ihre angemessene Aufmerksamkeit widmen wird. Ich weiß, dass Gott in den kleinen Dingen ist. Wir sind die Brücke, um das Verständnis zu bilden, dass wir dazu bestimmt sind, zusammenzuleben. Wenn wir begreifen, dass darin unsere Zukunft liegt, werden wir Erfolg haben.“

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