Der Hamas-Führer Ismail Radwan sagte bei der Veranstaltung im Gazastreifen, ein Ende der Spaltung sei nötig, „um gemeinsam gegen Israels systematische Angriffe zu stehen“. Alle direkten und indirekten Gespräche mit Israel sollten zu einem Ende gebracht werden, „weil es der israelischen Besatzung helfen würde mit ihrer Siedlungsausweitung und Massakern gegen die Palästinenser“.
Chaled al-Batsch vom Islamischen Dschihad sagte laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“: „Der einzige Gewinner und Nutznießer der internen Spaltung ist die israelische Besatzung.“ Er rief Ägypten auf, die Ratifizierung des Versöhnungsdokumentes zu erleichtern. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, solle entsprechende Bemühungen unterstützen. Dessen Fatah hat das Abkommen bereits im Oktober unterzeichnet.
Auch Mahmud as-Sek von der Palästinensischen Volkskampffront äußerte sich zu dem Dokument: „Die palästinensischen Gruppen stehen neuen Möglichkeiten entgegen, die Spaltung zu beenden, indem sie den ägyptischen Vorschlag ratifizieren. Die Hamas muss unterzeichnen und die gefährliche Realität begreifen, unter der Palästinenser leben.“ Die Hamas fordert, dass ihre Änderungsanträge berücksichtigt werden. Unter anderem verlangt sie eine Umstrukturierung der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO.
Fajjad kritisiert „Intifada“-Forderung
Wie die israelische Zeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, fand im Westjordanland die zentrale Kundgebung der PA am Samstag in der Autonomiestadt Kalkilija statt. Der Premier in Ramallah, Salam Fajjad, sprach von einem „Raub von Millionen von Dunam palästinensischen Landes in Israel“. Jeder Tag, an dem „das palästinensische Volk auf seinem Land bleibt und es festhält“, sei ein „Tag des Landes“.
Mit Bezug auf Forderungen der Hamas nach einer neuen „Intifada“ fügte er hinzu: „Das palästinensische Volk erhebt sich regelmäßig gegen die Besatzung. Die Fortsetzung ist Aufstand und Intifada, und diejenigen, die im Augenblick zu einer Intifada aufrufen, wissen nicht, was das bedeutet. Der Aufruf entspringt einem Mangel an Verständnis für das Wort Intifada und den Charakter des palästinensischen Volkes und seines Kampfes.“ Die Palästinenser würden ihren Weg zum Aufbau eines eigenen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt fortsetzen.
Auch die Israelis Uri Avnery und Muhammad Barakeh sprachen bei der Veranstaltung. Der arabische Knesset-Abgeordnete Barakeh forderte die Palästinenser zur inneren Einheit auf. Zudem legte er die Umstände dar, die zum „Tag des Landes“ geführt hatten.
Den „Tag des Landes“ begehen israelische Araber jedes Jahr am 30. März. An diesem Tag hatten Araber im Jahr 1976 gegen die Beschlagnahmung von Land in Galiläa demonstriert. Bei Zusammenstößen mit Polizisten wurden damals sechs Araber erschossen.