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Anti-israelischer Protest beim Marsch der Lebenden

Beim Marsch der Lebenden in Auschwitz gibt es erstmals eine anti-israelische Protestaktion. Die Teilnehmer reagieren mit der Nationalhymne.
Von Israelnetz

AUSCHWITZ (inn) – Etwa 8.000 Menschen aus aller Welt haben am Montag in Auschwitz-Birkenau am 36. Marsch der Lebenden teilgenommen. Die meisten von ihnen waren Juden. Erstmals gab es während der Gedenkveranstaltung in Polen eine gegen Israel gerichtete Protestaktion.

Der Marsch der Lebenden am Gedenktag Jom HaSchoa führt von Auschwitz nach Birkenau. Er empfindet die Todesmärsche nach, die unzählige Häftlinge während der Schoa auf dem Weg in die Gaskammern zurücklegen mussten. In diesem Jahr stand das Terrormassaker der Hamas vom 7. Oktober im Mittelpunkt.

Zum Auftakt erklang das Widderhorn Schofar. Dabei begannen kanadische Studenten zu skandieren: „Bringt sie zurück!“ Sie zeigten Poster von Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen befinden. Andere nahmen die Sprechchöre auf, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Protestaktion: „Völkermord“-Vorwurf gegen Israel

Auf halber Strecke hatten sich neun Aktivisten platziert, die palästinensische Flaggen schwenkten. Über Lautsprecher warfen sie Israel vor, „einen weiteren Völkermord“ zu begehen. Den Teilnehmer, von denen die meisten keine Israelis waren, riefen sie zu: „Schämt ihr euch nicht für das, was eure Regierung tut?“

Die Hauptverantwortliche für die anti-israelische Aktion war Alena Palichleb, die einen palästinensischen Vater und eine polnische Mutter hat. Sie hielt den Marschierenden Fehlverhalten vor: „Wofür spendet ihr Beifall? Warum schwenkt ihr hier Flaggen? Dies ist ein Friedhof, das Epizentrum eines Völkermords, zeigt Respekt! Eure Mütter schauen zu!“ Als Antwort stimmten Teilnehmer die israelische Nationalhymne an. Ein polnischer Polizist sagte der „Times of Israel“, der Protest sei legal und vorher vereinbart gewesen.

Alenas Vater versicherte der „Times of Israel“: „Wir werden nach Palästina zurückkehren.“ Er fügte an: „Der 7. Oktober war der Beginn unserer Rolle, dass unser Land frei werde, Palästina.“ Sie hätten nichts gegen Juden. Die Palästinenser würden „nie einen jüdischen Staat akzeptieren, auch nicht einen islamischen Staat, nur einen demokratischen Staat“.

Überlebende: „Schockierender“ Protest

An dem Marsch nahmen 55 Überlebende der Schoa teil. Sechs von ihnen sind auch direkt vom Großangriff der Hamas am 7. Oktober betroffen. Eine dieser Überlebenden war Bella Chaim. Ihr Enkel Jotam wurde von der Hamas entführt und versehentlich von der Armee getötet.

Den Protest empfand sie nach eigenen Worten als „schockierend“. Er sei „eine lebhafte Darstellung dessen, wovon wir hören – der außer Kontrolle geratene Antisemitismus an den Universitäten überall im Westen“.

Auch ein muslimischer Teilnehmer des Marsches, Youssef Elzahari, verurteilte die Aktion: „Sie haben schlicht versucht, ohne Erfolg, eine Veranstaltung zu entführen, die an den Mord an sechs Millionen Menschen erinnert“, sagte er der Verteilzeitung „Israel Hajom“. „Ich bin nicht sicher, was sie dadurch zu erreichen gedenken.“

Der Marokkaner aus Marrakesch gehörte zu einer Delegation der Organisation „Scharaka“. Diese fördert die Beziehungen zwischen Israel und Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit.

Fackel im Gedenken an den 7. Oktober

Traditionell werden bei der Abschlusszeremonie im Gedenken an sechs Millionen ermordete Juden sechs Fackeln entzündet. In diesem Jahr kam eine siebente hinzu, die an den 7. Oktober erinnern sollte.

Diese Fackel kommentierte der aus Frankreich stammende Daniel Louz, der von Schoa und Massaker betroffen ist: „Wir, die wir eine Heimstätte und einen Staat errichtet haben, die unser großer Sieg über die Nazis waren, entzünden diese Fackel im Gedenken an diejenigen, die in der Schoa umkamen und im Gedenken an diejenigen, die am 7. Oktober ermordet wurden.“ Louz hat nach eigener Aussage im Kibbuz Be’eri, als Hamas-Terroristen Menschen ermordeten und Wohnhäuser verbrannten, eine größere Angst empfunden als im Holocaust.

Jacqueline Glicksman stammt aus dem Kibbuz HaSchloscha in der Nähe des Gazastreifen. Sie nahm zum ersten Mal an dem Marsch teil. Terroristen hätten während des Terrormassakers beinahe ihr Haus in Brand gesteckt, sie konnte knapp entkommen. „Hier, beim Marsch der Lebenden, ist genau der Ort, an dem ich empfinde, dass der Staat Israel stärker ist denn je“, merkte sie an.

Eine Fackel entzündeten Studenten aus Deutschland, Österreich und Polen. Sie erinnerten damit an Menschen, die heldenhaft Juden vor der Verfolgung gerettet hatten.

Studenten: Durch Antisemitismus zur Teilnahme ermutigt

Erstmals war eine Delegation von Universitätspräsidenten aus den USA und Kanada bei dem Marsch. Die Leitung hatte Rabbi Ari Berman von der Yeshiva University in New York. Er sagte mit Blick auf die pro-palästinensischen Kundgebungen an nordamerikanischen Universitäten: „Unkontrollierter Hass führt zu einer klaren und gegenwärtigen spürbaren Gefahr.“ Mehrere Studenten äußerten, der Antisemitismus an den Hochschulen habe sie in dem Vorhaben bestärkt, am Marsch teilzunehmen.

Israels Staatspräsident Jizchak Herzog grüßte die Versammelten per Videobotschaft. Durch ihre Anwesenheit in Auschwitz erklärten sie deutlich: „Wir bleiben, wir leben, und egal was für ein Hass und was für eine Brutalität wir erfahren – wir sind, und das, wofür wir stehen, wird bleiben.“

Die Sängerin Noa Kirel, die Enkelin eines Überlebenden, trug ein Lied der Widerstandskämpferin Hanna Senesch vor: „Gang nach Caesarea“. Es ist auch bekannt unter dem Titel „Eli“ (Mein Gott). Hanna Senesch stammte aus Ungarn und war ins Mandatsgebiet Palästina ausgewandert. 1944 sprang sie mit anderen Fallschirmspringern der britischen Armee hinter der deutschen Front ab, um Juden zu retten. Sie wurde entdeckt und hingerichtet. Kirel belegte beim Eurovision Song Contest 2023 für Israel den dritten Platz. (eh)

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7 Antworten

  1. Bitter, dieser anti-israelische Protest. Da dieser lt. Polizei legal war, stellt sich mir die Frage, ob Gesetze geändert werden können. Das gilt viel mehr noch für deutsche Proteste gegen Israel.
    Wir müssen darauf drängen, dass die Freiheitsrechte nicht missbraucht werden.
    Freiheit heißt auch, die Meinung äußern zu dürfen, dass an gewissen Orten und zu Gedenkveranstaltungen „Palästinserfahnen“ u.a. verboten werden können. Meine Meinung ist: Demokratie darf auch Rechte einschränken, wenn sich die Mehrheiten dazu finden. Wir brauchen alle bessere Regeln gegen die Feinde der Bibel und gegen Feinde der Nächstenliebe.

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  2. Ich stimme Staatspräsident Jizchak Herzog voll und ganz zu. Die Hasser werden sich noch sehr schämen!

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  3. Der Protest bedeutet nichts anders, als die Gräueltaten der Nazis zu legitimieren. Gegen was demonstrierten sie? Wohl kaum gegen die Täter von damals, wo man sich doch auf die Seite der Täter vom 7.10. stellt.
    Letztendlich beweisen sie nur, dass sie auf der Seite derer stehen, denen es heute wie damals um die Ausrottung des jüdischen Volkes stehen. Das Gedankengut von damals in den Köpfen von heute.

    Nie wieder ist jetzt!

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  4. Oh je einen weiteren Völkermord … was für eine Wortwahl?! … selbst wenn Israel und die IDF nicht alles richtig machen, können die Palästinenser nicht das Opfer reklamieren. Sie tun alles um ISRAEL zu stören und eine Verbesserung der Beziehungen auf offizieller Ebene zu verhindern. Ehrlich gesagt bezweifel ich das die PLO/ Hamas Erfolg haben wird … ich wünsche mir aber dass es für ALLE besser wird. Wenn das nur durch einen klaren Sieg der IDF erreicht werden kann, na ja bitteschön, dann aber möglichst bald?! * SHALOM

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  5. Was für eine Schande, das Gedenken, die Trauer zu stören. Welch eine Schande, den „Protest“ zu genehmigen.
    Der Himmel scheint immer dunkler zu werden.
    Der Ewige segne Israel und steh Seinem auserwählten Volk bei.

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  6. Palästinensischer Vater: Er habe nichts gegen Juden. Das glaubt selbst nicht. Die Palästinenser würden „nie einen jüdischen Staat, nur einen demokratischen Staat“ akzeptieren. Palästinenser als lupenreine Demokraten? Nein, Lügner seit eh und je.

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    1. Der Koran gestattet ausdrücklich die Lüge, wenn damit das Ziel gegen „Ungläubige“ erreicht werden kann.

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