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Anschlag auf Abbas-Kritiker

TULKARM (inn) – Unbekannte haben am Donnerstag im Westjordanland mehrere Schüsse auf den stellvertretenden Sprecher des palästinensischen Parlaments abgegeben. Hassan Chraischeh blieb dabei unverletzt.
Tulkarm: In der Stadt wurde ein Anschlag auf den stellvertretenden palästinensischen Parlamentssprecher verübt. (Archivbild)

Mehrmals sei auf ihn geschossen worden, als er mit seinem Fahrzeug nur wenige Hundert Meter von seinem Haus in Tulkarm entfernt gewesen sei, teilte Chraischeh gegenüber Journalisten mit.
Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, gilt Chraischeh als scharfer Kritiker der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und ihres Präsidenten Mahmud Abbas. Er gehöre keiner Partei an, werde aber von der Hamas unterstützt.
Dem Bericht zufolge hat die PA eine Untersuchung des Vorfalles angekündigt.
Das „Palästinensische Zentrum für Entwicklung und Medien-Freiheit“ (MADA) zeigte sich „ernsthaft besorgt“ und verurteilte das Attentat. Es zitiert den Palästinenser mit den Worten: „Das war ein direkter Versuch, mich zu ermorden, nicht nur eine Drohung, um mich zum Schweigen zu bringen.“ Er gehe davon aus, dass es einige Politiker störe, dass er immer offen und ehrlich seine Meinung äußere. Er habe vor dem Attentat oder in den vergangenen Jahren keinerlei Drohungen oder Warnungen erhalten.
Es war bereits das zweite Attentat auf einen Kritiker der Autonomiebehörde innerhalb weniger Wochen. Erst am 5. August hatten Unbekannte mehrere Schüsse auf Abdulasattar Kasem abgefeuert, einen Professor an der Al-Nadschah-Universität. Der Palästinenser befand sich zum Zeitpunkt des Attentats mit seinem Fahrzeug unweit seines Hauses in Nablus. Er wurde nicht verletzt. Kasem, ein Unterstützer der Hamas, wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals von Unbekannten angegriffen.
Das MADA teilte mit, es sei anlässlich der wiederholten Verletzungen der Meinungsfreiheit zutiefst besorgt, die „ein sehr besorgniserregendes Level von Mordversuchen erreicht haben“. Es forderte die PA auf, die Vorfälle zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

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