JERUSALEM (inn) – Israels Armee und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet haben am Wahltag vor rund einer Woche offenbar mehrere große Anschläge verhindert. Wie jetzt bekannt wurde, hatte unter anderem die Terrorgruppe Jihad al-Islami geplant, vier mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge zeitgleich an verschiedenen Orten in Israel zur Explosion zu bringen.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Donnerstag meldet, hatte der Shin Bet Informationen über einen für den 28. Januar geplanten Anschlag einer Terrorzelle aus Jenin in Samaria erhalten. Spezialeinheiten der Armee und israelische Grenzpolizisten in Zivil waren daraufhin am Morgen des Wahltages in die Autonomiestadt vorgerückt, um die mutmaßlichen Terroristen festzunehmen.
Bei den Verhaftungen kam es zu Schußwechseln – dabei wurden vier bewaffnete Palästinenser getötet, darunter auch der 17jährige Anführer der Terrorzelle, Yusuf Sa´ada. Er hatte die Führung übernommen, nachdem seine Vorgänger von der israelischen Armee verhaftet oder getötet worden waren. Während des Einsatzes stellten Soldaten auch die vier mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge sicher.
Zudem konnten mehrere Selbstmordanschläge verhindert werden, die die Terrorgruppen Hamas und Jihad al-Islami geplant hatten. Demnach sollten sich am Wahltag Palästinenser aus Gaza-Stadt, Shechem (Nablus) und den Ortschaften Tubas und Tamun in Israel in die Luft sprengen.
Während der Knesset-Wahlen am 28. Januar waren mehr als 26.500 Soldaten, Polizisten und Sicherheitsbeamte im Einsatz, um die 8.044 Wahllokale im Land zu bewachen. An jedem Gebäude, in dem die Israelis ihre Stimme abgeben konnten, waren mindestens zwei Wachbeamte stationiert.