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Angst vor Hausabriss: Vater von Attentäter informiert Armee

HEBRON / RAMALLAH (inn) – Der Attentäter, der am Freitag zwei Israelis erschoss, ist gefasst. Der Vater des Palästinensers lieferte ihn ans israelische Militär aus. Er wollte verhindern, dass sein Haus abgerissen wird.
Eine Facebookseite ist dem Gedenken an Ja'akov und Netanel Litman gewidmet
Am Freitag erschoss Schadi Mutawa aus Hebron den 40-jährigen Rabbi Ja‘akov Litman und dessen 18-jährigen Sohn Netanel. Nach dem Anschlag nahe der Siedlung Otniel gelangt dem Attentäter mit seinem Fahrzeug die Flucht. Doch am Samstagabend konnten ihn die Sicherheitskräfte fassen – dank eines Hinweises von seinem Vater. Nach dem Anschlag hatte Mutawa seinem Bruder Madschdi von der Tat erzählt, der wiederum ihren Vater informierte. Daraufhin beschlossen die beiden, ihn an Israel auszuliefern, damit die Armee nicht ihr Wohnhaus zerstöre. Sie machten Soldaten an einem Militärposten auf den Schützen aufmerksam. Dieser wurde daraufhin zu Hause festgenommen, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet. Der mutmaßliche Attentäter ist Mitglied der Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“. Die Sicherheitskräfte beschlagnahmten die Tatwaffe und das Fahrzeug. Darin hatte Mutawa den Israelis aufgelauert.

Rivlin und Barkat bei Beerdigung

Die Familie Litman war unterwegs zu einer Feier am letzten Schabbat vor der Hochzeit der ältesten Tochter Sara Tehija, die für den morgigen Dienstag geplant war. Sie wurde infolge des Anschlags verschoben. In dem Wagen befanden sich neben den beiden Todesopfern die Mutter und vier Kinder zwischen sechs und 21 Jahren, die Braut war hingegen nicht dabei. Der 16-jährige Sohn wurde am Bein verwundet, dennoch gelang es ihm, die Polizei über den Angriff zu informieren. Samstagnacht kamen Hunderte zur Beisetzung von Vater und Sohn. Unter den Trauergästen waren der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat, Staatspräsident Reuven Rivlin und der aschkenasische Oberrrabbiner David Lau. Ja‘akov Litman hatte als Grundschullehrer in Kirijat Arba bei Hebron gearbeitet, Netanel wollte Arzt werden. Rivlin würdigte in seiner Traueransprache dessen freiwilligen Einsatz für den Rettungsdienst „Magen David Adom“. Ferner betonte das Staatsoberhaupt laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ die jüdische Verbindung zu Hebron. Überdies nahm Rivlin Bezug auf die Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt: „Ob in Paris oder Hebron, Jerusalem oder New York – wir müssen einen bitteren und hartnäckigen Kampf gegen diejenigen führen, die unschuldige Menschen massakrieren, gegen diejenigen, die kaltblütig morden.“

Hausabriss: Zwei Palästinenser bei Tumulten getötet

Indes kam es Sonntagnacht im Flüchtlingslager Kalandija zwischen Ramallah und Jerusalem zu Zusammenstößen, als israelische Soldaten das Haus eines Terroristen abreißen wollten. Dabei starben zwei Palästinenser. Armeeangaben zufolge waren die Soldaten unter Beschuss geraten und erwiderten das Feuer. Hunderte Palästinenser hätten die Truppe angegriffen. Das Haus gehörte Muhammad Abu Schahin, dem Mörder des 25-jährigen Danny Gonen. Dieser wurde im Juni nahe der Siedlung Dolev erschossen. Verteidigungsminister Mosche Ja’alon sagte am Montag im israelischen Rundfunk: „Die Truppe hat professionell reagiert, indem sie das Haus zerstörte und das Feuer auf diejenigen erwiderte, die auf sie schossen.“ Die Praxis, Häuser von Terroristen zu zerstören, werde unter keinen Umständen aufgegeben. „Dieser Schritt schreckt wirklich ab. Das beste Beispiel ist der Vater, der seinen Sohn ausgeliefert hat. In den vergangenen Wochen und Monaten haben Eltern ihre Kinder ausgeliefert oder uns erzählt, dass ihre Kinder davor standen, einen Anschlag zu verüben. Es besteht kein Zweifel, dass es funktioniert.“ (eh)

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