JERUSALEM (inn) – Araber in Israel fürchten sich generell mehr vor Raketenangriffen aus arabischen Ländern als Juden. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Universität Haifa, die das Niveau der Angst unter jüdischen und arabischen Israelis während des Zweiten Libanonkrieges (Juli 2006 bis August 2006) und der dreiwöchigen Operation „Gegossenes Blei“ (Ende Dezember 2008 bis Januar 2009) untersucht hat. Darüber berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die Philosophin Pnina Ron von der Fakultät für Soziale Arbeit der Universität Haifa untersuchte bei Juden und Arabern das Niveau der Angst vor dem Tod während der genannten Konflikte. Zudem verglich sie die Ergebnisse zwischen drei unterschiedlichen Altersgruppen aus insgesamt 171 Familien, die im Norden und Süden Israels leben. Die Gruppen waren aufgeteilt in Personen im Alter von 65 Jahren und älter, deren Kinder zwischen 42 und 64 Jahren sowie deren Enkelkinder von 20 bis 40 Jahren.
Während der Kriege waren Menschen aus beiden Sektoren Verletzungen und Tod ausgesetzt. Von arabischen Ländern angegriffen zu werden, gab Arabern das Gefühl, völlig hilflos zu sein, sagte Studienleiterin Ron. Araber fürchten sich laut der Erhebung generell mehr vor Raketenangriffen aus arabischen Ländern als Juden. Die Gruppen mit der höchsten gemessenen Angst waren in der Untersuchung Araber der mittleren Altersgruppe.
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