JERUSALEM (inn) – Etwa 50.000 Angestellte in israelischen Regierungsgebäuden und Behörden sind am Montag in einen Streik mit offenem Ende getreten – sie protestieren damit gegen die im neuen Haushaltsplan vorgesehenen Kürzungen.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, nehmen die Mitarbeiter in den Büros keine Anrufe an und bearbeiten die Post nicht. Die Angestellten des Innenministeriums stehen bis auf weiteres ebenfalls nicht zur Verfügung. Ausweise werden weder ausgestellt noch verlängert, Geburts- und Sterbeurkunden nicht bearbeitet. Es gibt keine theoretischen Führerscheinprüfungen; die praktischen finden allerdings wie gewohnt statt.
Auch an den Gerichten wird gestreikt. Der Verkehr am Ben-Gurion-Flughafen ist ebenfalls zum Erliegen gekommen. Die Mitarbeiter von 29 Krankenhäusern haben angekündigt, sich nach dem Jom-Kippur-Fest am 6. Oktober dem Streik anzuschließen.
„Ich bitte die Öffentlichkeit um Entschuldigung“, sagte Ofer Eini, Vorsitzender der Beamtenvereinigung, am Sonntag. „Aber da wir den Lebensunterhalt der Beamten erhalten wollen, beabsichtigen wir, all unsere Kraft in diesen Kampf zu stecken und dem Finanzminister sein ungezügeltes Verhalten nicht zu gestatten.“
Die israelische Gewerkschaft Histadrut kündigte an, es werde „keine Verhandlungen geben. Die Sanktionen werden erst gestoppt, wenn alle Schritte der Regierung in Richtung von strukturellen Veränderungen gestoppt werden“.