Mussa, der außerdem zehn Jahre lang Generalsekretär der Arabischen Liga war, äußerte sich anlässlich der aktuellen Versöhnungsbemühungen zwischen den palästinensischen Gruppen Hamas und Fatah. Eine Aussöhnung zwischen den Palästinensern wäre normal. Allerdings glaube er, dass die Hamas die arabische Friedensinitiative aus dem Jahr 2002 akzeptieren sollte. Diese sieht die Gründung eines palästinensischen Staates innerhalb der Waffenstillstandslinien von 1949 mit Gebietsaustausch und dem Ostteil Jerusalems als Hauptstadt vor. Zudem fordert die Initiative eine gerechte Lösung für die palästinensischen Flüchtlinge. Im Gegenzug sollen arabische Staaten Israel in vollem Umfang diplomatisch anerkennen.
„Wenn die Hamas das tut, wäre das ein großer Schritt in Richtung einer vorteilhaften gesamt-palästinensischen Politik in Bezug auf den palästinensisch-israelischen Konflikt“, sagte Mussa am Mittwoch in Washington laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Hintergrund
Am 23. April hatten die von der Fatah dominierte „Palästinensische Befreiungsorganisation“ PLO und die Hamas ein Abkommen über nationale Einheit unterzeichnet. Dieses soll den mehr als sieben Jahre dauernden Konflikt zwischen den rivalisierenden Parteien beenden. Die Hamas hatte erklärt, sie werde trotz des Versöhnungsabkommens den „heiligen Krieg“ gegen Israel fortführen und Israels Existenz nicht anerkennen (Israelnetz berichtete).