Wegen Mordes, versuchten Mordes, schwerer Körperverletzung und Gefährdung von Menschenleben rechne das Gericht einmal 40 Jahre zu Ibrahims lebenslanger Haftstrafe dazu, heißt es in der Urteilsbegründung.
Der Israeli hatte auf eine mildere Strafe plädiert und nannte psychische Probleme und Reue für seine Tat als Grund. Sein Verteidiger gab an, Ibrahim habe niemanden töten wollen, sondern lediglich die Kontrolle über sein Auto verloren.
Das Tel Aviver Gericht erkannte keines der Argumente an. Der medizinische Bericht über die psychische Verfassung des Angeklagten zeige eindeutig, dass Ibrahim zur Tatzeit zwischen Recht und Unrecht unterscheiden konnte. Das schreibt die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ in Bezug auf die Urteilsverkündung des Gerichts. Im Verlauf des Prozesses habe Ibrahim außerdem wiederholt Falschaussagen gemacht und sich geweigert, Verantwortung für seine Tat zu übernehmen.
Laut Anklageschrift haben nationalistische Ideologien den damals 22-Jährigen zu der Amokfahrt veranlasst. Er habe den Anschlag im Vorfeld geplant mit dem Ziel, so viele Juden wie möglich zu töten.
Ibrahim war am 15. Mai 2011, am „Nakba-Tag“, mit einem Lastwagen in mehrere Fußgänger und Fahrzeuge gerast (Israelnetz berichtete). Mit „Nakba“ bezeichnen die Palästinenser die „Katastrophe“ der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.