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Als Israel auf der Karte fehlte

BEIRUT / NEW YORK (inn) – Wo in aller Welt ist Israel? Jedenfalls nicht auf der Karte, die eine Leiterin des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästinenser (UNRWA), Ann Dismorr, bei einer Feierlichkeit entgegennahm. Der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, hat beim Generalsekretär der UN Beschwerde eingelegt. Die UNRWA widersprach den Vorwürfen, Israel von der Karte tilgen zu wollen.
Beklagt Israels Fehlen auf der Landkarte: Ron Prosor, der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen.

Dismorr, die die UNRWA im Libanon leitet, eröffnete am 2. Mai in dem arabischen Land Hilfsprojekte. Nach Angaben der Organisation „Palestinian Media Watch“ (PMW) nahm sie eine Landkarte der östlichen Mittelmeergegend entgegen. Auf dieser sind Länder wie Ägypten und Jordanien eingetragen, nicht aber Israel. Anstatt dessen heißt das ganze Gebiet, in dem Israel und das Westjordanland liegen, „Arabisches Palästina“. Die Karte zeigt auch eine palästinensische Fahne.
„Man braucht keinen Doktor in Geographie zu haben, um zu verstehen, dass eine Karte des Nahen Ostens ohne Israel zutiefst mit Vorurteilen beladen ist“, schrieb Prosor am 14. Mai in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Das Schreiben veröffentlichte er auf seiner Facebook-Seite.
Der Diplomat betonte weiter, dass Israel die Arbeit des Flüchtlingshilfswerks unterstütze. „Aber Handlungen, die zu Aufruhr, Konflikt und letztlich Gewalt ermutigen, untergraben diese Arbeit.“ Eine Karte entgegenzunehmen, die das Existenzrecht Israels leugne, sei „ungeheuerlich und steht der Integrität, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Flüchtlingsorganisation entgegen“. Prosor verlangte von Ban, der Angelegenheit nachzugehen.

UNRWA: Vorwürfe sind unbegründet

Ebenfalls am 14. Mai widersprach die UNRWA in einer Pressemitteilung den Vorwürfen. Bei der Karte handle es sich um eine Stickarbeit, die die Gegend vor 1948, also vor Gründung des Staates Israel zeige. Medien sollten zunächst bei der Organisation nachfragen, bevor sie mit Beschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen.

Weiter heißt es bei der UNRWA, PMW habe auch zuvor Vorwürfe erhoben, diese dann aber zurückziehen müssen, als sich die Beschuldigungen als nichtig erwiesen hätten.

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