Als Araberin in einer israelischen Kampfeinheit

HAIFA (inn) - Die Oberstabsgefreite Elinor Joseph ist die erste arabische Israelin, die in einer Kampfeinheit dient. Die Christin stammt aus einer Wohngegend von Haifa, in der Juden und Araber leben. Sie sieht sich als Teil der Armee des jüdischen Staates, obwohl sie eine eigene Identität habe.

Nach Angaben der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte hatte Joseph in der Schule ausschließlich arabische Klassenkameraden. Ihr Vater hat seinen Wehrdienst als Fallschirmjäger geleistet. Obwohl er stolz auf diese Zeit zurückblickt, erwog seine Tochter nach der Schule die Auswanderung. Doch am Ende entschied auch sie sich für die israelische Armee. Dabei stieß sie im Freundeskreis vor allem auf Ablehnung.

„Ich verstand, dass es sehr wichtig ist, meine Freunde, meine Familie und mein Land zu verteidigen. Ich bin hier geboren“, wird die Araberin im Newsletter der israelischen Botschaft zitiert. „Wenn man Dinge von ganzem Herzen tut, beginnt man mit der Zeit, ihre Bedeutung zu erkennen.“

Joseph begann ihren Armeedienst als Sanitäterin bei der Militärpolizei am Übergang Kalkilija im Westjordanland. Die Arbeit an dem Kontrollpunkt empfand sie trotz anfänglicher Skepsis als angenehm: „Ich behandelte alle Leute an den Kontrollpunkten gleich, da wir alle Menschen sind. Aus diesem Grund reagierte niemand negativ auf mich, was mich – ehrlich gesagt – überrascht hat“, erinnert sie sich. Ihre Anwesenheit habe die anderen Soldaten stets daran erinnert, die Palästinenser gut zu behandeln. „Aber tatsächlich war ihre Behandlung immer voll von Respekt.“

Da sie mehr Verantwortung übernehmen wollte, bewarb sie sich für eine Kampfeinheit. Dabei hat sie auch mit dem vorwiegend jüdischen Charakter der kämpfenden Truppe keine Probleme: „Ich weiß, dass ich Teil der Armee des jüdischen Staates bin, und daher höre ich zu, wenn wir darüber sprechen, und lerne. Ich habe mich daran gewöhnt und respektiere das, obwohl ich mich nicht allzu sehr mit der Identität des Landes befasse – ich habe meine eigene Identität und werde die meines Landes respektieren.“

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