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„ALF“-Chef verhaftet – er verteilte Saddams Geld an „Märtyrer-Familien“

RAMALLAH (inn) – Israelische Soldaten haben am Mittwoch in Ramallah den Generalsekretär der „Arabischen Befreiungsfront“ (ALF), Rakad Salam, festgenommen. Der Palästinenser steht unter dem Verdacht, Gelder aus dem Irak an Familien von Selbstmordattentätern verteilt zu haben.

Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, stammte das Geld für die Familien von palästinensischen „Märtyrern“ direkt vom irakischen Staatschef Saddam Hussein. Die Unterstützung für eine Familie belief sich durchschnittlich auf etwa 10.000 Euro. Die Gelder sind vor allem für die Hinterbliebenen palästinensischer Terroristen bestimmt, die ein Selbstmordattentat auf israelische Zivilisten verübt haben.

Rakad Salam wurde bei einer Aktion der israelischen Armee in seinem Büro in Ramallah festgenommen. Nach palästinensischen Einschätzungen befürchte Israel, daß im Fall einer amerikanischen Militäroffensive gegen Saddam Organisationen, die mit dem Irak sympathisieren, zu Terroranschlägen in Israel aufrufen könnten. Dies sei der Grund für die Verhaftung.

Vor etwa einem Monat hatte das israelische Sicherheitskabinett berichtet, daß elf Palästinenser bei der Einreise in die Autonomiegebiete festgenommen worden waren. Diese sollen von Irakern trainiert worden sein, um im Heiligen Land Attentate zu verüben. Nach israelischer Einschätzung wurde ein Teil von ihnen durch Kämpfer der „Islamischen Brigaden“ (Al-Qaida) angeleitet.

Die „Arabische Befreiungsfront“ wurde 1969 von der irakischen Baath-Partei mit Sitz in Bagdad gegründet. Sie lehnt die Oslo-Verträge ab, ist aber Mitglied der PLO. Außer in den Autonomiegebieten hat sie Büros im Libanon sowie im Irak.

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