RAMALLAH (inn) – Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas (Fatah) hat am Mittwochabend in Ramallah eine Delegation von „Amnesty International“ (AI) empfangen. Angeführt wurde sie von Generalsekretärin Agnes Callamard. Anlass für den Besuch war der neue Bericht über „Israels Apartheid gegen Palästinenser“, den die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Jerusalem vorgestellt hatte.
Der palästinensischen Nachrichtenseite WAFA zufolge bekundete Abbas seine Wertschätzung für „die großartige Bemühung der Organisation, über mehrere Jahre hinweg nach der Wahrheit zu suchen“. Der „Staat Palästina“ werde bei allen Ländern und Organisationen der Welt nachhaken und ihnen erklären, was im Bericht festgestellt werde. Zudem werde er Maßnahmen umsetzen, die die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes schützten und zu einem Ende der Besatzung führten. Ziel sei, dass die Palästinenser Freiheit und Unabhängigkeit erlangten.
Callamard sagte, sie hätten eine Einladung von Abbas erhalten, um den Bericht vorzustellen. Israel habe jegliche Diskussion darüber verweigert. Aber die Arbeit werde weitergehen, bis die „Verbrechen der Apartheid“, die von Israel begangen würden, bloßgelegt seien.
„Konstruktiver Dialog“ mit Abbas
Auf Twitter schrieb die Generalsekretärin anschließend: „Wir hatten einen konstruktiven Dialog über die Rolle der palästinensischen Behörden bei der Ausweitung der internationalen Anerkennung von #ApartheidIsrael und einer genauen Untersuchung des Verbrechens gegen die Menschlichkeit, der Apartheid.“ Sie bedauere die Weigerung der israelischen Behörden, mit AI zusammenzuarbeiten. Im Oktober habe die Organisation einen konstruktiven Dialog angeboten.
Auch Kritik an Vorkommnissen in den Palästinensergebieten kam demnach bei dem Treffen in Ramallah zur Sprache: „Wir sind ermutigt von dem offenen Gespräch mit dem palästinensischen Präsidenten und von seiner Verpflichtung, sicherzustellen, dass seine Regierung auf unsere Vorwürfe von Gewalt unter ihrer Rechtsprechung reagiert und ihren Verpflichtungen nach dem internationalen Recht nachkommt.“
Auf die Frage nach den nächsten Schritten erwiderte Callamard laut WAFA, die Veröffentlichung des Berichtes sei der erste Schritt. „Amnesty International“ habe Mitglieder in 70 internationalen Organisationen. Sie würden mit den Regierungen zusammenarbeiten und sich um Aufklärung bemühen: „Wir haben in den kommenden Monaten und Jahren Arbeit, und wir sind entschlossen, alles zu tun, was mit den internationalen Organisationen möglich ist, um die Praktiken der Apartheid und die von Israel gegen die Palästinenser verübten Verbrechen bloßzulegen.“
Der Bericht spricht von „Apartheid“ im Westjordanland und dem Gazastreifen, aber auch in Israel. Die palästinensische Regierung in Ramallah hat ihn begrüßt. Kritik kam hingegen von der deutschen Bundesregierung und aus den USA. (eh)
11 Antworten
Ich bin aufgrund dieser Tatsachen gestern aus Amnesty ausgetreten. Ich finde die Aktion skandalös. Viele Male war ich schon in Israel, kenne also diese Region sehr gut und könnte viele Beispiele anführen, die genau das Gegenteil bezeugen. Das habe ich auch Amnesty geschrieben.
ob es auch einen konstruktiven Dialog zwischen Abbas und AI gäbe, wenn das Thema Häftlingsgehälter, Märtyrerrente, Apartheid auf dem Tempelberg, Einstellung von Judenmord hieße?
Aber das ist ja nicht das Thema von AI. Da kennt AI kein Menschenrecht mehr. Außer man macht für die Palästinenser Judenmord zum Menschenrecht.
Ich kann mich noch an einen Terroranschlag in Tel Aviv erinnern, Joschka Fischer war gerade auf dem Weg in sein Hotel, durfte es mit ansehen, am nächsten Tag legte er Blumen an der Stelle nieder und fuhr dann zu Arafat. Er kam an, Arafat kam freudenstrahlend aus seiner Mukata, Fischer ihn keines Blickes würdigend an ihm vorbei in Haus. Dann saßen die beiden Herren auf den gleichen Stühlen wie jetzt Abbas mit der AI-Vertreterin. Aber Fischer hat sich nicht eingeschleimt bei einem Terroristen, er blickte starr gerade aus, Arafat wusste nicht mehr wie ihm geschah. Nachher wurde bekannt, dass Fischer Arafat in den Senkel stellte und von ihm die offizielle Verurteilung des Anschlages forderte. Und zwar auf Englisch und Arabisch. Diese beiden Ansprachen wichen ja all zu gerne ab: Englisch: ich bedaure den Tod der Opfer und auf arabisch: Helden haben diese Tat verbracht und wir werden nicht ruhen, bis der letzte Jude das Land verlassen hat. Auf dieses Spiel ließ sich Fischer nicht ein. Er wusste darum und war nicht bereit es mitzuspielen. Er war kein „nützlicher Idiot“, er hatte Rückgrat.
Was für eine Wohltat gegenüber dieser Scharade der hier auf dem Bild abgebildeten Personen.
Wer thematisiert eigentlich auch einmal die Apartheit gegen Juden in den autonomen Anarchiegebieten Israels?
Niemand, Palästinenser dürfen alles. Schließlich sind sie in bestimmten Kreisen das einzige Volk, das man zu beachten hat, dem alle anderen dienen müssen. Bislang tun dies vor allem „nützliche Idioten“ (Sprachgebrauch Luley)
AI hat schon immer ein offenes Herz für die angeblich leidenden „Palästinenser“ gehabt. Dabei erhalten die Araber in den PA-Gebieten neben den hohen Zahlungen aus Katar allein aus Deutschland Milliarden (nicht Millionen!) an „Entwicklungshilfe“. Nach Recherchen des IWF (2004) konnte allein Arafat 900 Mio. Euro davon auf seine Privatkonten in der Schweiz umleiten.
Amnesty International finanziert sich angeblich allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, die aber immerhin ermöglichen, dass Mitarbeiter in Deutschland jährlich durchschnittlich 36.400 Euro erhalten.
Die Generalsekretäre bekommen natürlich wesentlich mehr. Das Jahresgehalt der früheren Generalsekretärin Irene Khan, die 2009 aus dem Amt schied, betrug immerhin 632.000 Euro – so ein Bericht des TAGESSPIEGEL.
Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass AI eine linke NGO ist und entsprechend arbeitet und „Ergebnisse“ veröffentlicht, die wohl sehr selten einmal seriös und neutral ausgerichtet sind.
Die geförderten militanten Organisationen PLO und HAMAS sind vor allem vom ISLAM durchdrungen, arbeiten aber bevorzugt auch mit linken Organisationen zusammen. Die früheren engen Beziehungen zwischen Honecker und Arafat, zwischen PLO und RAF haben das aufgezeigt und führten zu schwersten Verbrechen – auch in Deutschland.
Ja, die DDR unterstützte die PLO. Sie bot Rückzugsraum für die Terroristen, sie behandelte sie in Krankenhäuser, sie unterstützte sie logistisch. Die PLO und die RAF waren eng verbandelt.
Flugzeugentführungen wurden zur Freipressung von Terroristen benutzt. Eine der widerlichsten Terroristinnen dieser Entführungen war Leila Khaled. Eine Frau, die nach wie vor dem Terror nicht abgeschworen hat und ihre Taten rechtfertigt. Die von AI und BDS zu Vorträgen eingeladen wird.
Und die auf der Seite von Hecht-Galinski gelobt wird. Müssen nur noch abwarten, bis auf der Seite nicht nur der Friedennobelpreis für Barghouti gefordert wird, sondern auch für Khaled.
Lieber Johannes, die israelische Regierung arbeitet äußerst eng mit der PLO-geführten Palästinensischen Autonomiebehörde unter Abbas zusammen, falls Sie das noch nicht gemerkt haben und neuerdings mit einigen besonders korrupten Golf-Scheichtümern – alle „vom Islam durchdrungen“ – was ebenfalls für die israelische Regierung kein Problem darstellt. Und dass diese – wie seinerzeit die DDR – mit Demokratie nicht das geringste am Hut haben: auch kein Problem für Israel. Merken Sie eigentlich, was für einen Unsinn Sie hier verbreiten? Was leitet Sie, außer blindem pro-Israel-Eifer und offener Islamphobie?
Könnten Sie bitte mitteilen, worauf Sie Ihre Aussage stützen, die Bundesrepublik würde „Milliarden an Entwicklungshilfe“ an die „Araber in den PA-Gebieten“ zahlen? Hatten Sie Mathematik in der Schule?
Nicht mal das kriegen Sie hin, nicht mal das.
Sie wissen schon, dass die DDR so „etliche Kilometer“ von Israel und damit verbunden dem WJL entfernt lag? Was hatte die DDR mit der PLO zu tun? Außer in der Unterstützung von Terror. Übrigens nicht nur der PLO sondern auch der RAF.
Wenn Staaten zusammenarbeiten, kann Frieden entstehen. Aber das wollen Sie ja nicht, Luley. Frieden heißt keine Auslösung des Staates Isarel mehr. Und damit kein Großpalästina.
Was leitet Sie, außer blindem, pro-Palästina-Eifer und offenem Judenhass?
Milliarden an Entwicklungshilfe? Nicht mal das wissen Sie?
Aber stimmt, wird ja nicht für Entwicklung verwendet, sondern für Judenmord. Häftlingsgehältern, Märtyrerrenten sind wichtiger als die Entwicklung des eigenen Landes. Unterstützt von AI und BDS und sonstigen nützlichen Idioten. Und wenn Geld auf Konten der Mörder fließt und in die Geldbeutel der Machthaber, sieht man ja nichts, Und wenn man nichts sieht, fließt auch kein Geld. So einfach denken verblendete Menschen.
Wie sagte das AA auf meine Anfrage, wir kontrollieren die Rechnungen, bevor wir Geld überweisen. Lügt das AA oder zahlen sie doch an die PA? Na, Luley, möchten Sie sich dazu äußern oder schweigen Sie wieder feige?
Im Iran kann man auch konstruktive Gespräche über die Vernichtung Israels führen. Vielleicht mal dorthin abbiegen, Frau Callamard.
Als neulich Herr Gantz bei Abbas war, gab es seitens der sich hier derartig gallig gegenüber Amnesty International Äußernden meiner Erinnerung nach keine solch niederträchtigen Kommentare. Und Gantz hat sicher nicht – wie Frau Callamard – zu seinem Gesprächspartner Abbas gesagt, dass es seine Verpflichtung sei, „sicherzustellen, dass seine Regierung auf unsere Vorwürfe von Gewalt unter ihrer Rechtsprechung reagiert und ihren Verpflichtungen nach dem internationalen Recht nachkommt.“ Ganz sicher nicht, denn die Israelis brauchen ja die korrupte PLO-Führung und deren Sicherheitsdienste, um die besetzten Gebiete nach ihrer Facon „zu befrieden“. Was für eine Heuchelei der pro-israelischen „nützlichen Idioten“, die noch nicht mal merken, wie sie sehr sie der hasbara auf den Leim gehen und sich damit lächerlich machen.
Herr Luley, Sie sollten mal Ihren Urlaub in den PA-Gebieten und /oder in Gaza verbringen, damit Sie mal die Realität kennenlernen.