Suche
Close this search box.

Ältestes Musikinstrument im Nahen Osten entdeckt – und nachgebaut

Forscher entdecken bei Ausgrabungen eine aus Knochen gebaute Flöte: Das älteste Musikinstrument aus dem Nahen Osten, rund 12.000 Jahre alt. Sie bauen es nach und sind begeistert über die Töne.
Von Israelnetz
Knochenflöte

JERUSALEM (inn) – Ein Team aus israelischen und französischen Archäologen hat das bisher älteste Musikinstrument im gesamten Nahen Osten bei Ausgrabungen entdeckt. Nach dem Fund bauten sie die rund 12.000 Jahre alte Flöte aus Knochen nach. In einem am Freitag veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel beschreiben sie, wie das Instrument klingt.

Doch von vorne: Die Wissenschaftler entdeckten Fragmente von sieben verschiedenen Flöten aus der Zeit um 10000 vor Christus. Dies ist bislang der größte prähistorische Fund von Klanginstrumenten. Gefunden wurden die kleinen Instrumente bei dem einstigen Dorf Ejnan/‘Ain Mallaha, rund 35 Kilometer nördlich des Sees Genezareth. Hier lebten von 12000 bis 8000 vor Christus Menschen. Dies berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Zunächst entdeckten die Forscher die Knochen. Bei genauerem Hinsehen stellten sie Löcher in regelmäßigen Abständen fest. Durch einen Knochen, der in einem einwandfreien Zustand ist, erkannten die Archäologen, womit sie es zu tun hatten: eine Flöte.

Klang sollte Vögel anlocken

Der leitende Forscher der Israelischen Altertumsbehörde (IAA), Hamudi Chalaili, bezweifelte zunächst, ob eine originalgetreue Nachahmung der Flöte möglich sei und ob das „zu hören ist, was die Menschen vor 12.000 Jahren gehört hatten“.

Doch als die Flöte, einst auch Aerophon genannt, nachgebaut war und die Forscher sie spielten, hörten sie einen kreischenden und hauchenden Pfeifton. „Als wir es zum ersten Mal hörten, hatten wir das Gefühl, dass wir etwas für die Geschichte tun“, erinnert sich Chalaili.

Vermutet wird, dass die Flöte Raubvögel anlocken sollte, damit kleinere Vögel aufgescheucht werden und diese dann einfacher zu fangen seien. Bei den Ausgrabungen, die mehr als zehn Jahre in Anspruch nahmen, entwickelten die Wissenschaftler eine Idee, wie die Menschen damals dort lebten.

Schon um 9000 vor Christus bauten die Menschen auf dem Acker verschiedene Nahrungsmittel an und entwickelten einen anfänglichen sesshaften Lebensstil. Bei den Ausgrabungen fand das internationale Team rund 1.100 Vogelknochen.

Wichtigster Test steht noch aus

Für den Nachbau verwendeten sie die Flügelknochen weiblicher Stockenten. Vermutlich wurden die prähistorischen Flöten mit dem Kochen der Krickente oder des Blässhuhns hergestellt. Je dünner der Knochen, desto schwieriger ist das Spielen. Die Forscher glauben, dass die Knochen speziell ausgewählt wurden, um die Rufe besonderer Vögel nachzuahmen, die damals dort weit verbreitet waren.

Der für die Wissenschaftler wichtigste Test der Flöte steht allerdings noch aus. Im Spätherbst, wenn der jährliche Vogelzug durch das Hula-Tal bei der Fundstelle zieht, wollen sie es vor Ort spielen. „Ich möchte sehen, ob wir diese einstige Stimme erzeugen können, in der Hoffnung, einen Habicht oder einen Falken anzulocken“, sagt Chalaili. (joh)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

5 Responses

  1. Dieser Beitrag sagt ja möglicherweise auch etwas aus über die enorme Langlebigkeit von KNOCHEN…..nicht nur, aber auch im Zusammenhang mit dem Thema: Kremieren, Urnen-Begräbnis.

    2
  2. Beim Lesen derartiger archäologischen Berichte aus Israel werde ich immer wieder mit der biblischen Zeitrechnung konfrontiert, die das Denken vieler Menschen beeinflusst. Diese kleine nette Knochen-Flöte ist mit guten 12.000 Jahre zu attestieren, während unsere gute Bibel in den Jahren 300 bis ca. 800 n.Chr. geschrieben oder zusammengestellt wurde.

    0
    1. Mich wundert eher, dass dieses Artefakt aus einer Zeit vor der Erschaffung der Welt stammt.

      1
      1. An Doris: Ein derartiges Argument habe ich erwartet. Bereits länger schon hatte ich eine zeitliche Übersicht veröffentlicht, dass wir strikt zwischen der hebräischen Zeitrechnung und der wissenschaftlichen Zeitrechnung unterscheiden müssen. Während die hebräische Zeitrechnung lediglich das zeitliche und geistige Israel betrifft, handelt es sich bei der wissenschaftlichen Zeitrechnung um eine rein faktische Zeitrechnung. Diese vielen Jahrmilliarden sind exakt zwischen den beiden ersten Versen der Bibel zu finden, welche dann erstmalig in den Jahren ca. 300 bis ca. 800 nach Christus zu Papier gebracht wurden. Soll doch wirklich niemand, aber auch gar niemand glauben oder behaupten wollen, dass Gott der Ewige und Große und Heilige und Schöpfer aller Dinge EINE WELT WÜST UND LEER GESCHAFFEN HABEN SOLL: Und genau diese Entwicklungszeit lag in Gottes Händen und liegt in den von der Wissenschaft nachgewiesenen Jahrmilliarden, welche bei der Zusammenstellung der Bibel zwischen den beiden ersten Versen der Bibel berücksichtigt werden m u s s t e n . Diverse Gläubige aller Konfessionen und monoteistischen Religionen sind immer wieder sehr glücklich darüber, dass Gott der Ewige die wunderschöne Erde vor knapp 6000 Jahren von Montag bis zum Samstag geschaffen hat und sich dann am Sonntag ausgeruht hat. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Gott sich in seiner Größe nicht ausruhen musste, eine rein menschliche Denkweise. Also bitte, seien wir großzügig und lassen wir diese Glaubensgenossen gewähren.

        1
  3. Was die Zeitangaben der Bibel betrifft, gibt Gottes Wort selbst einige Hinweise: 1000 Jahre bei den Menschen, sind wie 1 Tag vor Gott; – zum Beispiel. Mose hat Gottes Wort aufgeschrieben auf den Befehl JAHWE – Gottes hin; von ihm wird gesagt: Er war mächtig in Wort und Schrift. Das Neue Testament gab es in Schriftform zu großen Teilen schon im ersten Jahrhundert nach Christus. Ja, Gott selbst achtet auf sein Wort, wiewohl es von Menschen aufgeschrieben wurde! Die Propheten des Alten Bundes und anderen Schreiber der Bibel wurden vom Geist Gottes inspiriert beim Aufschreiben!

    0

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen