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Ägyptisches Schulbuch erwähnt erstmals Friedensabkommen mit Israel

KAIRO (inn) – Ein Geschichtsbuch für ägyptische Schulen setzt sich erstmals mit dem Friedensvertrag von 1979 zwischen Ägypten und Israel auseinander. In Israel wird das positiv aufgenommen.
Ägyptens Präsident Sadat und Israels Premier Begin haben 1979 Frieden geschlossen
Der Friede zwischen Ägypten und Israel ist erstmals Thema im ägyptischen Schulunterricht. Ein Geschichtsbuch für die neunte Klasse widmet dem Abkommen von 1979 ein Kapitel. Nach Einschätzung des israelischen Armeesenders „Galgalatz“ nennt es nüchtern die Fakten rund um das Abkommen, ohne zu versuchen, Israel in ein schlechtes Licht zu rücken. Ägyptens damaliger Präsident Anwar as-Sadat und Israels Premierminister Menachem Begin hatten durch Vermittlung der Amerikaner im Herbst 1978 ein geheimes Abkommen getroffen, das im März 1979 offiziell als Friedensvertrag unterzeichnet wurde. In diesem wurde der seit 1948 bestehende Kriegszustand zwischen den beiden Staaten beendet und festgelegt, dass Israel die Sinai-Halbinsel an Ägypten zurückgeben sowie bestehende Siedlungen dort auflösen werde. Der israelische Armeesender „Galgalatz“ berichtete am Dienstag von dem Schulbuch, unter anderem nahm die Onlinezeitung „Times of Israel“ diese Meldung auf. Die Buchautoren erwähnen demnach, dass sowohl Sadat sowie Begin den Friedensnobelpreis für die Unterzeichnung des Abkommens erhielten: „Grund für diese Auszeichnung waren die große Bemühungen, die sie zur Erreichung des Friedens im Nahen Osten investierten.“ Das Buch thematisiert auch die Ermordung des ägyptischen Präsidenten 1981. Allerdings erwähnt es nicht, dass der Mord infolge des Friedensvertrages mit Israel sowie von Sadats Rede vor der Knesset durch Gegner von Sadats Politik begangen wurde.

Passagen der Muslimbrüder entfernt

Wie der israelische Armeesender berichtet, ist die Ergänzung des Friedensvertrages Teil der umfassenden Änderungen von ägyptischen Schulbüchern, die das ägyptische Bildungsministerium vor zwei Jahren angekündigt hatte. Über 1.300 verschiedene Bücher seien maßgeblich in politischen Aussagen überarbeitet worden. Eine Änderung betrifft beispielsweise die Rolle Hosni Mubaraks im Jom Kippur-Krieg von 1973, als er Kommandant der ägyptischen Luftwaffe war. Diese sei wesentlich weniger entscheidend gewesen, als es in den Geschichtsbüchern während seiner Amtszeit als Ägyptens Präsident bis 2011 dargestellt gewesen sei. Außerdem seien einzelne Passagen, die während der Amtszeit des Muslimbruders Muhammad Mursis von 2012 bis 2013 eingefügt waren, wieder entfernt worden. Darin wurde eine Rückbesinnung islamischer Werte in Einklang mit der Ideologie der Muslimbruderschaft beschrieben. Mehrere arabische Zeitungen griffen den Bericht der „Times of Israel“ auf und titelten: „Israel feiert die Änderung in ägyptischen Lehrplänen“. (mh)

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