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Ägyptischer Vermittler Suleiman gestorben

CLEVELAND (inn) – Der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 76 Jahren während einer ärztlichen Untersuchung in den USA. Suleiman hatte unter dem gestürzten ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak oft als Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern gedient.
Vermittler zwischen Israelis und Palästinensern: Der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman ist in den USA gestorben.

Der Leiter von Suleimans Wahlkampfteam und seines persönlichen Büros, Hussein Kamal, teilte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit: „Es ging ihm gut, es geschah ganz plötzlich. Er war dabei, sich medizinischen Untersuchungen zu unterziehen.“ Zur Todesursache machte er keine Angaben.
„Sky News Arabia“ berichtet unter Berufung auf eine anonyme Quelle, eine Blutkrankheit habe zum Tod des Ägypters geführt. Er sei in einem Krankenhaus in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio verstorben. Die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA meldet, Suleiman habe vor einigen Monaten an einer Lungenkrankheit gelitten. Dies habe später zu Herzproblemen geführt. In den vergangenen drei Wochen habe sich sein Zustand deutlich verschlechtert.
Anfang 2011 war Suleiman von Mubarak während des Aufstandes auf dem Tahrir-Platz zum Vizepräsidenten ernannt worden. Doch wenige Tage darauf trat der Staatspräsident zurück. Sein Stellvertreter, der den Rücktritt im Fernsehen bekanntgegeben hatte, verlor seinen Posten ebenfalls.
In diesem Jahr wollte Suleiman bei der Wahl von Mubaraks Nachfolger kandidieren. In seiner Wahlkampagne stellte er sich selbst als einen entschiedenen Gegner der Muslimbruderschaft und der islamistischen Kräfte dar. Weil er nicht genügend Unterschriften gesammelt hatte, wurde er jedoch nicht zugelassen. Nach der Wahl von Mohammed Mursi warnte er vor einem theokratischen Staat, in dem die Herrschaftsform allein durch die Religion bestimmt wird, schreibt die ägyptische Zeitung „Ahram Online“.
Als Geheimdienstschef hatte sich Suleiman unter anderem um die Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit bemüht, der im vergangenen Oktober gegen 1.027 arabische Häftlinge ausgetauscht wurde. Der israelische Abgeordnete Benjamin Ben-Elieser (Avoda) würdigte den Verstorbenen als „ägyptischen Patrioten“. Er habe eine führende Rolle bei der Blockade der Hamas im Gazastreifen gespielt. „Ich habe seine Rechtschaffenheit und seine Fähigkeit geschätzt, den Leuten zu sagen, was er dachte. Er hatte ausgezeichnete Beziehungen mit ranghohen Vertretern des israelischen Verteidigungsapparates. Es ist ein Verlust für das ägyptische Volk“, sagte der Politiker laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Omar Suleiman hinterlässt seine Ehefrau und drei Töchter. Er wird am Freitag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo beigesetzt.

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