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Ägyptische Soldaten getötet – Anschlag in Israel vereitelt

KAIRO / JERUSALEM (inn) – Bei einem Überfall auf einen Grenzposten im Sinai sind am Sonntagabend 16 ägyptische Soldaten getötet worden. Israelische Sicherheitskräfte wehrten daraufhin eine Gruppe Angreifer ab, die nach Israel eindringen wollte. Mindestens fünf Attentäter wurden getötet.
Grenzstein zwischen Ägypten und Israel: Angreifer haben im Sinai 16 ägyptische Soldaten getötet.

Der Angriff ereignete sich, als die Ägypter gerade das tägliche Ramadan-Fasten mit einer abendlichen Mahlzeit brachen. Die Täter überfielen mit zwei Geländefahrzeugen den Grenzstützpunkt in der Nähe des Kerem Schalom-Überganges, der sich zwischen Israel, dem Gazastreifen und Ägypten befindet. Sie feuerten Raketen ab und schossen mit Maschinengewehren auf den ägyptischen Posten. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Eines der Fahrzeuge wurde von der israelischen Luftwaffe abgeschossen. Das zweite explodierte nahe des Kerem Schalom-Überganges, bevor es auf israelisches Gebiet gelangen konnte. Auf ägyptischer Seite starben 16 Soldaten und sieben wurden verletzt. Unter den Israelis gibt es keine Opfer. Die Bewohner in der Region wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.
Verteidigungsminister Ehud Barak lobte den Einsatz der israelischen Sicherheitskräfte, die geistesgegenwärtig auf den Anschlag reagiert hätten. Vor dem Knessetausschuss für Auswärtiges und Verteidigung sagte er am Montag, während des Vorfalles habe Israel die ganze Zeit mit Ägypten in Kontakt gestanden. Den Angriff bezeichnete er als „Weckruf für die Ägypter, die Angelegenheit in ihre eigenen Hände zu nehmen“. Die Täter gehörten dem weltweiten Dschihad an. Ihre genaue Identität steht noch nicht fest.
„Angreifer aus Sinai und Gaza“
Ein offizieller ägyptischer Vertreter teilte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur MENA mit, einige der Angreifer stammten von der Sinaihalbinsel. Andere seien hingegen durch unterirdische Tunnel aus dem Gazastreifen nach Ägypten gelangt. In der vergangenen Woche hatte das Büro für Terrorbekämpfung alle Israelis im Sinai aufgerufen, das Gebiet aus Sicherheitsgründen unverzüglich zu verlassen.
Die palästinensische Hamas äußerte scharfe Kritik an dem Überfall: „Die Hamas verurteilt dieses widerwärtige Verbrechen, das mehrere ägyptische Soldaten getötet hat. Sie spricht den Familien der Opfer und der ägyptischen Führung und dem Volk ihr tiefes Beileid aus“, heißt es in einer Mitteilung der Organisation, die aus der Muslimbruderschaft in Ägypten hervorgegangen ist.
Infolge des Überfalls bleibt Keren Schalom am Montag für den Warenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen geschlossen. Generalstabschef Benny Gantz besuchte die Region am Morgen. „Selbst vor dem Abschluss der Ermittlungen zu dem Anschlag denke ich, dass wir eine weitreichende Katastrophe verhindert haben. Einen äußerst komplexen Angriff durch Terroristen, die zwischen Sinai und Gazastreifen operieren“, wurde er auf der Website des israelischen Militärs zitiert. Die gemeinsame Aktion der Luftwaffe und der Panzertruppe sei sehr erfolgreich gewesen.„Das Tempo der Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Zweigen hat uns den Untersuchungen zufolge befähigt, binnen 15 Minuten einen Terroranschlag zu verhindern.“ Dies sei lobenswert.

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