Die Bewohner wurden vertrieben. Einige beschwerten sich, nicht einmal eine Frist erhalten zu haben, um ihre Möbel und ihr Eigentum wegzuräumen. Entlang der Grenze soll eine 500 Meter breite Pufferzone ohne Häuser und Bäume entstehen, um den Muslimbrüdern nahe stehende Palästinenser aus dem Sinai fernzuhalten.
In den vergangenen Wochen wurden nach ägyptischen Angaben schon mehr als 300 Schmugglertunnel unter der elf Kilometer langen Grenze zwischen dem Länderdreieck mit Israel und dem Mittelmeer zerstört. Im Norden der Sinai-Halbinsel errichteten die Ägypter Straßensperren, um Lastwagen zu stoppen, die Benzin, Baumaterial und Waffen nach Gaza transportieren.
Israelische Medien erinnern an den „Philadelphi-Korridor“ entlang jener Grenze. Israel wollte vor dem Abzug aus dem Gazastreifen 2005 dort ebenfalls eine Pufferzone einrichten und hat palästinensische Häuser zerstört. Ein weltweites Echo erhielt der Tod der amerikanischen Friedensaktivistin Rachel Corrie, als sie sich in dem militärischen Sperrgebiet vor einen israelischen Bulldozer warf und überrollt worden ist (Israelnetz berichtete). Ihr Tod war Thema eines Theaterstücks, das in aller Welt aufgeführt worden ist.
Weiter berichten ägyptische Medien, dass es palästinensischen Fischern verboten worden sei, sich ägyptischen Gewässern zu nähern. Am Freitag habe ein ägyptisches Kriegsschiff Schüsse auf ein Fischerboot abgegeben und dabei 16 Palästinenser verletzt.
Das ägyptische Militär habe am Wochenende den Chef des Terror-Netzwerkes „Al-Qaida“ im Sinai, Adel Dschabara, festgenommen. Der Mann ist in Ägypten zum Tode verurteilt worden wegen seiner Rolle bei Terroranschlägen in Dahab und auf das Hilton-Hotel in Taba, nahe der israelischen Grenze. Bei den Terroranschlägen 2004 sind zahlreiche Israelis getötet worden. Während der Unruhen in Ägypten konnte Dschabara aus dem Gefängnis entkommen. Die Ägypter werfen ihm vor, auch für den schweren Anschlag auf ägyptische Soldaten vor einem Monat verantwortlich gewesen zu sein. Dabei wurden mehrere Busse mit 25 ägyptischen Soldaten aus dem Hinterhalt angegriffen. Die Männer wurden am Boden liegend von den Terroristen hingerichtet. Seit der Ermordung von 16 ägyptischen Soldaten in Rafah während des Iftar-Fastenbrechen-Essens beim Ramadan galt jener Anschlag als die schlimmste Attacke auf ägyptisches Militär.