Der ägyptische Minister für internationale Kooperation, Faisa Abu Naga, teilte dazu mit, sein Land habe nichts dagegen, einen neuen Vertrag mit Israel abzuschließen – mit neuen Bedingungen und einem neuen Preis. Dies meldet die Tageszeitung "Yediot Aharonot" unter Berufung auf die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur MENA.
Ägypten hatte den Gasvertrag mit Israel in der vergangenen Woche gekündigt. Vertreter beider Länder teilten mit, die Maßnahme sei nicht politisch. Ägyptischen Angaben zufolge habe sich Israel trotz wiederholter Mahnungen nicht an die Vertragsbedingungen gehalten. Laut Medienberichten halten sich israelische Vertreter derzeit in Kairo auf, um die Angelegenheit zu klären.
Unterdessen gab auch Israels Premierminister Benjamin Netanjahu eine Stellungnahme zu der Kündigung ab. Aus seinem Büro hieß es: "Wir sehen diese Einstellung der Gaslieferungen nicht als etwas, das aus politischen Entwicklungen entstanden ist." Die Angelegenheit sei ein Wirtschaftsstreit zwischen einem israelischen und einem ägyptischen Unternehmen.
Der Gasvertrag war während der Regierungszeit des früheren ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak im Juni 2005 zustande gekommen. Vielen Ägyptern war er ein Dorn im Auge, weil er eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel darstelle. Sie warfen der Regierung außerdem vor, das Gas zu preiswert an Israel zu verkaufen. Auf die Pipeline, die von der Sinai-Halbinsel nach Israel und Jordanien führt, waren seit dem Sturz Mubaraks Anfang vergangenen Jahres 14 Terroranschläge verübt worden. Seit Beginn dieser Anschläge sind die Strompreise in Israel um rund 20 Prozent gestiegen. Israel bezog rund 40 Prozent seines Gasbedarfes aus Ägypten. Experten warnen nun vor Energieengpässen im Land.
