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„Achille Lauro“-Entführer in US-Haft gestorben

BAGDAD (inn) – Der frühere Anführer der Terrorgruppe Palästinensische Befreiungsfront (PLF), Mohammed Abbas, ist tot. Der Palästinenser war durch die Entführung des italienischen Kreuzfahrtschiffes „Achille Lauro“ 1985 bekannt geworden.

Palästinensischen Angaben zufolge starb Abbas in amerikanischer Gefangenschaft im Irak. Bryan Whitman, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington, bestätigte die Angaben. Der 56-Jährige sei eines natürlichen Todes gestorben. Möglicherweise habe er einen Herzinfarkt erlitten, Wiederbelebungsversuche seien erfolglos gewesen. Die genaue Todesursache soll durch eine Autopsie geklärt werden, so Whitman.

Abbas gilt als Drahtzieher der Entführung des italienischen Kreuzfahrtschiffes. Die „Achille Lauro“ war damals mit rund 500 Passagieren von Ägypten nach Israel unterwegs. Vier Mitglieder der PLF – einer Untergruppe der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) von Jasser Arafat – stürmten das Schiff und nahmen die Passagiere als Geiseln. Die Terroristen erschossen den an einen Rollstuhl gefesselten US-Bürger Leon Klinghoffer und warfen ihn über Bord. Später stellte sich heraus, dass sie Klinghoffer für einen jüdischen Touristen gehalten hatten. Die Männer forderten die Freilassung von 51 in Israel inhaftierten Palästinensern. Sie drohten damit, das Schiff in die Luft zu sprengen.

Die dreitägige Irrfahrt der „Achille Lauro“ endete im ägyptischen Port Said. Die Entführer hatten aufgegeben, nachdem Ägypten ihnen die Ausreise nach Tunesien genehmigt hatte. US-Kampfflugzeuge fingen das Flugzeug mit den PLF-Mitgliedern jedoch ab und zwangen es zur Landung auf Sizilien. Abbas selbst war nicht an der Erstürmung des Kreuzfahrtschiffes beteiligt, er war in Port Said zu den Terroristen gestoßen. Die italienischen Behörden hielten Abbas allerdings nicht fest, da die Beweise gegen ihn nicht ausreichten. Der Palästinenser flüchtete später in den Irak. Im Juni 1986 verurteilte ein italienisches Gericht Abbas in Abwesenheit zu lebenslanger Haft. Festgenommen wurde er jedoch erst im vergangenen April in Bagdad.

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