Türkische und israelische Kampfflugzeuge seien überwiegend amerikanischen Fabrikats. Aus diesem Grund könnten die syrischen Streitkräfte das türkische Flugzeug mit einem israelischen verwechselt haben, vermutet Al-Zoebi. In dem Gespräch mit dem türkischen Nachrichtensender „A Haber“ betonte er zugleich, er „möchte keine Krise zwischen der Türkei und Syrien“, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Am 22. Juni schoss Syrien das türkische Aufklärungsflugzeug vom Typ F-4 Phantom ab. Es stürzte 13 Kilometer vor der syrischen Küste ins Meer. Der Vorfall ist brisant, da sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Syrien seit März 2011, als in Syrien die Revolte gegen das Regime begann, verschlechtert haben. Die Türkei gehört zu den schärfsten Kritikern des Regimes. An seiner Grenze zu Syrien hat das Land Auffanglager für Flüchtlinge errichtet.
Syrien gibt an, das Flugzeug sei in 100 Metern Höhe in den syrischen Luftraum eingedrungen. Eine Reaktion sei unvermeidbar gewesen. Beim Abschuss habe es ein Geschütz mit 1,2 Kilometern Reichweite eingesetzt. Erst nach dem Abschuss habe sich herausgestellt, dass es ein türkisches Flugzeug war.
Die Türkei räumte ein, dass das Flugzeug womöglich kurzzeitig in den syrischen Luftraum eingedrungen sei. Dahinter habe jedoch keine feindliche Absicht gestanden. Der Abschuss sei aber entgegen der Darstellung Syriens in internationalem Luftraum erfolgt. Die türkische Regierung wirft Syrien außerdem vor, dass der Abschuss ohne jegliche Vorwarnung erfolgt sei.
Das israelische Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ berichtet mit Berufung auf Militärbeobachter, dass Israel seit 2004 keine Kampfjets des Typs Phantom F -4 mehr nutze. Das Flugzeug des amerikanischen Herstellers McDonnell gehört zu den weltweit am weitesten verbreiteten Kampfflugzeugen. Sie werden seit 1960 eingesetzt. Die Luftwaffe der Bundeswehr wird die Jets voraussichtlich noch bis Juni 2013 nutzen und dann durch den Eurofighter ersetzen.
