Die Christliche Medieninitiative pro nimmt Abschied von ihrem Mitarbeiter Egmond Prill. Nach etwa einjährigem Kampf gegen eine Krebserkrankung starb er am Sonntagabend, 27. März, im Marienkrankenhaus in Kassel. Er war seit 1999 Mitarbeiter der Christlichen Medieninitiative pro.
Als Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Israel-Experte stieß er zu dem Verein, der damals noch „Christlicher Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten)“ hieß. Das Land Israel, dessen Geschichte und biblischen Hintergründe wurden in den 1990er Jahren zu seinem großen Lebensthema: Mehr als 70 Mal leitete Egmond Prill in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „Schechinger Tours“ Gruppenreisen. Er hielt zahlreiche Vorträge über biblische Prophetie und das aktuelle Geschehen im Heiligen Land. Besonders wichtig waren ihm auch Treffen mit Schülerinnen und Schülern. Zwischenzeitlich übernahm er die Leitung des Arbeitsbereiches Israel. Er schrieb Beiträge für das Israelnetz Magazin und steuerte Kommentare für Israelnetz TV bei.
Mehr als fünf Jahre war Egmond Prill zudem stellvertretender Geschäftsführer, vierzehn Jahre leitete er die Christliche Medienakademie. Dort setzte er sich insbesondere für die journalistische Nachwuchsförderung ein, brachte die digitale Entwicklung der Akademie voran und baute das Netzwerk christlicher Kommunikationsprofis „chriscommunity“ auf.
Zuletzt war er außerdem als Theologischer Referent tätig, organisierte Israel-Kongresse und hielt Predigten und Vorträge im ganzen Land. Während seiner gesamten Zeit bei der Christlichen Medieninitiative pro trat er auch als versierter Autor hintergründiger, kommentierender und geistlicher Texte in Erscheinung.
Herzensthema Deutsche Einheit
Geboren und aufgewachsen ist Egmond Prill im Erzgebirge. Seine Heimat trug er zeitlebens im Herzen. Da ihm in der DDR wegen seines christlichen Bekenntnisses das Abitur verwehrt war, wurde er zunächst Elektromonteur. Anschließend studierte er Theologie an der Predigerschule Paulinum in Berlin sowie von 1984 bis 85 Theologie des Alten Testaments und Jüdische Philosophie in Leipzig.
Zwischen 1986 und 1992 war er Jugendbeauftragter beim Sächsischen Gemeinschaftsverband, bevor er 1992 zum Jugendverband „Entschieden für Christus“ wechselte – dort verantwortete er die Öffentlichkeitsarbeit und baute sie weiter aus. Beim Christival 2002 in Kassel leitete er als Pressesprecher die Öffentlichkeitsarbeit. Über viele Jahre hinweg schrieb er wöchentliche Kurzandachten, die unter anderem in PROkompakt sowie in verschiedenen Zeitungen und Anzeigenblättern erschienen.
Im Zuge der Friedlichen Revolution engagierte sich Egmond Prill in der Bürgerbewegung und setzte sich für Freiheit und Wiedervereinigung ein. Dieses historische Ereignis und die Erinnerung daran waren ein Herzensthema für ihn. „Wir glaubten oft nicht, was wir beteten“, schrieb er 30 Jahre danach im Rückblick. „Gott hatte diesem Land und Volk, diesem schuldbeladenen Deutschland, ein Wunder geschenkt und so der Welt gezeigt, ER ist ein gütiger Gott. Denn der 9. November 1989 ist das Wunder der Geschichte vor dem Hintergrund jenes 9. November 1938.“
Kämpfer für den christlichen Glauben
Egmond Prill war ein Kämpfer für mehr Evangelium in der Öffentlichkeit und für christliche Werte in der Gesellschaft. Er ging seinen Lebensweg mit großem Gottvertrauen und gegen manche Widerstände. Als kritischer Geist und Freund des freien Denkens rieb er sich immer wieder an Konformismus, Bevormundung und einer als einseitig wahrgenommenen Berichterstattung.
Er litt daran, dass die Evangelische Kirche in seinen Augen stärker mit politischen Äußerungen und Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Fragen auffiel als mit geistlichen Inhalten und dem Ruf zum Glauben. Im Januar gab Egmond Prill bekannt, aus der Kirche ausgetreten zu sein.
„Egmond Prill hat über viele Jahre in bemerkenswerter Weise dazu beigetragen, den christlichen Glauben in der Öffentlichkeit sicht- und hörbar zu machen. Dafür gebührt ihm unser tiefer Dank“, sagte pro-Geschäftsführer Christoph Irion. „Er hatte die Gabe, sprachlich klar und prägnant auszudrücken, worum es im Glauben an Jesus geht.“
Zudem habe er „auf unvergleichliche und faszinierende Weise die Schönheit Israels und die aktuelle Bedeutung der biblischen Prophetien und Berichte vermitteln“ können. „Egmond Prill war ein Mann mit festem Glauben und tiefen Überzeugungen, der am Ende seines Lebens mit seinem nicht immer einfachen Leben und seinem Herrn im Reinen war“, sagte Irion, der ihn noch eine Woche vor dessen Tod im Krankenhaus besuchte. Egmond Prill hinterlässt seine Ehefrau, mit der er seit 1986 verheiratet war.
13 Antworten
Liebe Familie Prill, liebe Angehörige von Egmond!
Ich möchte Ihnen viel Trost, Gottes Nähe und Kraft von Egmond aussprechen!
Jesus spricht: Ich BIN die Auferstehung und das Leben!
Daran dürfen wir uns halten, auch wenn die liebsten von uns gehen!
Jesus mit euch!
Christian Semrad
Ich schließe mich an alle Beleidsbekundungen an. Es war um ihn herum so still geworden während der letzten 3 Wochen….kein Rundschreiben mehr. Ich versuchte mich in diegleiche Lage während seiner schweren Krankheit zu versetzen und fasste meine Angst und Not in Form eines eigenen ‚Psalmes‘ in Worte, die ich ihm Mitte März noch zukommen ließ. Den Brief mit dem ausgewählten Psalm 22 muss ich nicht bekommen haben. Heut dachte ich Mal auf seine Webseite zu schauen und weiß jetzt dass sich meine Vermutung bestätigt het. Wie tief und schmerzlich war doch sein Abschied. Als solch reifer Gottesmann im wertvollen Alter hätte er noch so gern mehr für seinen Heiland getan. Aber Sein Schöpfer hat seinen Ton anders geformt. Danke Pastor Prill, dass ich bei Ihnen gelernt habe Gottes Volk zu lieben, auch wenn so viele aus dem Volk unseren Heiland immer noch nicht erkannt haben. Ich freue mich Sie im Himmel wiedersehen zu dürfen. Herzliches Beileid an seine ganze Familie.
Mit großer Erschütterung haben meine Frau und ich erfahren, dass dieser gr0ßartige Mensch heimgerufen wurde, er wird uns hier fehlen.
2 Freunde aus dem Erzgebirge
Schade, dass sein Leben zu Ende geht, aber ich bin sicher , er ist in Gottes Hand. Er ist si ein Segen für uns Christen gewesen . Deshalb ruhe in Frieden. Amen
Sehr geehrte, liebe Familie Prill, mit großem Schmerz und völlig überrascht erfahren ich und meine Frau vom Heimgang eines richtig guten Menschen, eines richtig guten Freundes Israels, eines wahrlich bescheidenen aber sehr wissensreichem Freund, von unserem lieben Egmond Prill, der stets so einfühlsam eine Brücke der Verständigung zwischen Christen und Juden zu errichten wußte. Ich war mit ihm in den letzten Wochen mehrmals in Verbindung. Er erzählte mir offen von den schweren Behandlungen, die er durchmachte. War trotzdem fleißig bemüht noch Gutes zu machen, voll im Vertrauen und im Glauben am Schöpfer. Ich und meine Frau Yael, die auch Egmond seit Jahren aus vielen gemeinsamen Israelveranstaltungen kennen lernete, und ins Herz geschlossen hat, sprechen unser aufrichtiges Beileid der lieben Familie sowie dem Team von ISRAELNETZ, die publizistische Herberge, die er liebte, aus. Die Worte „Möge sein Angedenken gesegnet sein“ pflegt man im Judentum erst nach der Beerdigung auszusprechen. Aber, wir werden Psalmen, die Egmond so sehr liebte, und so oft so geistreicht und eloquent in seinen Vorträgen einzubinden wußte, sprechen. Egmond hat sich um Menschlichkeit und Brüderlichkeit verdient gemacht! Wir werden ihn sehr vermissen! Shalom aus Israel, lieber Bruder Egmond! Deine Ari und Yael Lipinski
Danke Ari Lipinski für die einfühlsamen Worte. Ich schliesse mich daran an. Egmond war einer, der im ganzen Leben Adonais Worte und Güte ausstrahlte. Seine Publikationen waren von seinem Erleben mit Jeshua so wunderbar befruchtend geprägt und darum schreibe ich: Er hat seinen Lauf vollendet. Baruch ha Shem – gepriesen sei der HERR!
Du bist uns nur voraus gegangen und erlebst jetzt die volle Herrlichkeit des HERRN. HALLELUJA.
Wer mein Volk segnet, den will auch ich segnen, spricht der HERR, Adonai Zidkenu (Der Herr ist meine Gerechtigkeit) Danke für den wunderbaren Dienst an uns jüdischen Menschen, Shalom Egmond.
HERR, tröste Du die Hinterbliebenen, stehe ihnen mit Deinem Trost zu Seite. Umgib Du HERR sie, mit Deiner so tröstenden Gegenwart.
Ein großartiger Mann. Gradlinig, Standfest, fest im Glauben. So durfte auch ich ihn kennenlernen und habe viel von ihm profitiert. Seine Liebe zu Israel und sein enormes Wissen über das Land war immer beeindruckend. Aber auch sein Kampf für die Freiheit der Bürger der DDR. Ich kann mich erinnern, wie er mal erzählte, dass er sich immer an den Montagen ganz innig von seiner Frau verabschiedete, weil er nie wusste, ob er nach seinen Reden wieder nach Hause kommen würde.
Danke, Egmond, dass es dich gab, dass du so viel bewirken durftest und mein herzliches Beileid an die Familie.
Wir hatten mit Egmond in den letzten Monaten noch mehrere Email-Kontakte und wussten so von der Schwere seiner Krankheit und von den ärztlichen Maßnahmen. Wir haben für ihn gebetet – auch für eine Heilung – vor allem aber, dass unser HERR ihm in dieser schweren Zeit beistehen möchte. ER hat nun entschieden, der Name des HERRN sei gelobt, weil wir wissen dürfen, dass nun das Leiden beendet und Egmond in der ewigen Heimat angekommen ist.
Noch Ende Februar zitierte er aus dem 22. Psalm: „Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an, du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an. Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer. Gewaltige Stiere haben mich umgeben, mächtige Büffel haben mich umringt. Ihren Rachen sperren sie gegen mich auf wie ein brüllender und reißender Löwe. Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Gebeine haben sich zertrennt; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzenes Wachs. Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub.“
In diesem Schreien nach GOTTES Nahesein drückt sich Angst aus, aber zugleich auch die Gewissheit, dass unser HERR da ist und uns gerade in schwerster Stunde beisteht.
Wir bitten, dass dieser HERR nun auch Egmonds Frau nahe ist und sie tröstet.
Liebe Fam. Prill,
Mit großer Bestürzung nehmen wir vom Hinschied Egmond’s Kenntnis. Als Mensch und Freund Israels wird er uns in guter Erinnerung bleiben.
Lea Belz Wiseman und David Wiseman
Haifa, Israel
Danke für Deine Liebe und Mühe! Der Herr ist Dein ewiges Licht! Shalom!!!
Mein herzliches Beileid an Frau Prill!
Sein Beispiel Kurzandachten in die Zeitungen zu schreiben hat mich angespornt es auch zu tun. Seit einigen Jahren schreibe ich evangelistische Kurzandachten, die in unserem Stadtanzeiger erscheinen.
Victor Giesbrecht, Horn- Bad Meinberg
Schalom liebe Familie Prill! Obwohl ich Herrn Egmond Prill nie persönlich begegnet bin, war er für mich Lehrer, was Israel betrifft. Ich bin Christ in der evangelischen Kirche in Österreich. Ja, und ich leide unter so mancher Entscheidung unserer Führung. Aber da gibt es seit einiger Zeit die Christusbewegung, die den Auftrag Jesu an seine Jünger wieder in den Mittelpunkt stellt.
In SEINEM wunderbaren Frieden ist Egmond nun angekommen! DANKE!
So vielen Dank. Ich denke an dich und an alle Trauernde.
Dein Patenkind