Der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev, und Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarates, unterzeichneten die Vereinbarung in Yad Vashem. Das teilte die Jerusalemer Gedenkstätte am Mittwoch mit. Die Absichtserklärung bekräftige die seit circa 15 Jahren bestehenden Beziehungen nun auch formell.
Schalev sagte: "Diese Vereinbarung bedeutet, die Bereitschaft die Holocaust-Aufklärung in Europa zu intensivieren und zu fördern sowie die Lehrerausbildung zu unterstützen und das geschichtliche Bewusstsein zu rekonstruieren. Ich freue mich, dass der Europarat die Internationale Schule für Holocaust-Studien von Yad Vashem als den bestgeeigneten Verband ansieht, um diesen Prozess zu führen."
Zu den Abkommenspunkten gehören das Kennenlernen und Organisieren einer Holocaust-Bildungspolitik sowie die Förderung der Beziehungen zwischen den Europarat-Mitgliedsstaaten und Yad Vashem. Dies soll die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Gedenkens, der Forschung und der Bildung weiter stärken. Ausbilder sollen an Seminaren an der Internationalen Schule für Holocaust-Studien (ISHS) Yad Vashem teilnehmen. Derzeit arbeitet die Schule mit rund 30 der 47 Europarats-Mitgliedsstaaten zusammen. An der ISHS werden laut Mitteilung jährlich rund 70 Seminare für Pädagogen aus dem Ausland abgehalten.
Der Europarat ist eine zwischenstaatliche politische Organisation mit heute 47 Mitgliedsstaaten. Sein Ziel ist der Schutz und die Stärkung der Einheit der europäischen Länder sowie die wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit untereinander. Der Europarat wurde 1949 gegründet und hat seinen Sitz in Straßburg. Er ist nicht zu verwechseln mit der Rat der Europäischen Union und dem Europäischen Rat mit jeweiligem Sitz in Brüssel.