Die Hamas weigere sich aufgrund eines iranischen Vetos, einer palästinensischen Versöhnung zuzustimmen. „Wir, das palästinensische Volk, sind wie ein entführtes Flugzeug. Die Entscheidungsbefugnis ist nicht in unseren Händen, sondern vielmehr in den Händen der Iraner. Aus diesem Grund ist die Einheit des palästinensischen Volkes entführt, so, wie auch ein Flugzeug entführt ist“, sagte Abbas laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Den zweiten palästinensischen Aufstand nannte Abbas „einen der größten Fehler unseres Lebens. (Palästinenserführer Jasser) Arafat wollte nicht, dass sich die zweite Intifada ausbreitet, aber er war nicht in der Lage, sie zu stoppen“.
Abbas betonte zudem erneut, dass er bei den kommenden Präsidentschaftswahlen nicht kandidieren werde. Er wolle seine verbleibende Lebenszeit seinen Enkeln widmen. Allerdings wolle er auch kein Vakuum hinterlassen. „Heute haben wir starke Regierungsinstitutionen und besondere Sicherheitsapparate, diese sind sogar besser als Israels Apparate“, so der Präsident weiter.
In dem Interview verteidigte Abbas außerdem den Boykott von Produkten aus israelischen Siedlungen. Er betonte, dass sich die derzeitige Kampagne der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) nicht gegen Israel selbst richte. „Wir boykottieren Produkte, die auf unserem besetzten Land produziert wurden, wir boykottieren nicht Israel.“ Ein solcher Boykott sei keine Hetze. Er würde nicht gegen Israel hetzen und auch keinen Boykott des Staates Israel fordern.