Das Treffen war für diesen Dienstag vorgesehen. Abbas hatte den Knesset-Ausschuss für die Beendigung des israelisch-arabischen Konflikts nach Ramallah eingeladen. Dort wollte er gemeinsam mit den etwa 30 Politikern den Anfang des neuen jüdischen Jahres begehen, das am Mittwochabend beginnt. Die Einladung erfolgte, nachdem die Israelis eine palästinensische Delegation am 31. Juli in der Knesset empfangen hatten. Zu diesem Zweck hatten sie eine palästinensische Fahne in dem Parlamentsgebäude aufstellen lassen (Israelnetz berichtete).
Die Vertreter der Anti-Normalisierungs-Bewegung kritisierten Abbas dafür, sich so kurz nach dem Tod dreier Palästinenser während einer Razzia durch israelische Soldaten in Kalandija (Israelnetz berichtete) mit hochrangigen Politikern aus Israel zu treffen. Sie monierten außerdem, dass Abbas überhaupt einen Empfang zum jüdischen Neujahr gibt.
Die PA und der Vorsitzende des Knesset-Ausschusses Hilik Bar (Avoda) beschuldigten die Fatah, für die Absage des Empfangs gesorgt zu haben, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Bar erklärte zudem: „Ich sagte den Palästinensern, wenn dies nicht die beste Zeit ist, dann können wir es nach den Feiertagen tun.“ Er wolle, dass sich Abbas wohl fühle und das Treffen in der bestmöglichen Atmosphäre zustande komme.
Der Vorsitzende der Partei „Jesch Atid“, Jair Lapid, hatte seinen 19 Knesset-Mitgliedern in der vergangenen Woche verboten, sich an dem geplanten Treffen zu beteiligen. Denn dies würde die israelische Position in den Verhandlungen mit den Palästinensern schwächen.