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Abbas verurteilt Mord an fünf Israelis

JERUSALEM (inn) - Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat den Mord an fünf Mitgliedern einer israelischen Familie am Montag im israelischen Rundfunk als "unmoralisch und unmenschlich" bezeichnet. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte den Schritt zwar, betonte jedoch, Abbas müsse das Attentat auch gegenüber den palästinensischen Medien verurteilen.

"Ein Mensch ist nicht dazu in der Lage, so etwas zu tun", sagte Abbas gegenüber dem Radiosender "Kol Israel". Er fügte hinzu: "Szenen wie diese – der Mord an einem Neugeborenen, und Kinder und eine Frau, die abgeschlachtet werden – verletzen jede Person, die mit Menschlichkeit ausgestattet ist, und bringen sie zum Weinen." Hätte die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) vorab Informationen zu dem Attentat gehabt, hätte sie dieses verhindert, versicherte Abbas. Er teilte mit, er habe Netanjahus Vorschlag zu einer gemeinsamen palästinensisch-israelischen Untersuchung der Angelegenheit angenommen.

Netanjahu ging auf die Äußerungen des palästinensischen Präsidenten in einer Rede vor Mitgliedern seiner Likud-Partei ein. Abbas‘ Aussagen seien von "großer Wichtigkeit". Es sei jedoch noch wichtiger, dass Abbas "solche Dinge im palästinensischen Radio sagt, nicht nur in Israel". Zur selben Zeit, als Abbas mit dem israelischen Rundfunk gesprochen habe, habe ein palästinensischer Minister angedeutet, dass die Morde von "Siedlern und dem Staat Israel verübt worden seien, um sich der Verpflichtung zum Friedensprozess zu entziehen", sagte Netanjahu laut der Tageszeitung "Ha´aretz".

Arabischer Abgeordneter: "Täter ist ein Feigling"

Am Montag hatte auch der arabische Knessetabgeordnete Ahmed Tibi (Vereinigte Arabische Liste) die Ermordung der fünf Siedler verurteilt. Die palästinensische Nation sei beschämt darüber, sagte Tibi in einer Sondersitzung der Knesset. "Ein Feigling ist mitten in der Nacht in das Haus eingedrungen. Er hat seine Opfer angesehen, während sie schliefen, und eine ganze Familie getötet. Eine Mutter, einen Vater und ihre Kinder. Ich frage mich, was dieser Mann gedacht hat, als er dem Baby ins Gesicht gesehen und es erstochen hat", so Tibi. Weiter fügte er hinzu: "Er liegt falsch, wenn er glaubt, dass man ihn einen Helden nennen wird, denn er ist ein Feigling. Er hat nichts im Namen des palästinensischen Volkes getan. Die palästinensische Nation ist beschämt über solche Menschen, die ihr Image und ihren gerechten Kampf für die Befreiung von der Besatzung verzerren. Ein Kampf muss moralisch, menschenwürdig und fair sein. Es gibt Regeln für den Kampf gegen die Besatzung." Obwohl es wahr sei, "dass wir mitten in einem großen Streit mit den Siedlern sind, ist die Ermordung von Kindern mehr als das Überschreiten einer roten Linie", fügte der israelische Araber hinzu.

Ein oder mehrere Palästinenser waren in der Nacht zum Samstag in ein Haus der Siedlung Itamar bei Nablus eingedrungen. Dort hatten sie ein Baby, zwei kleine Kinder und die Eltern im Schlaf erstochen. Die Suche nach den Tätern dauert bislang an.

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