Abbas sagte den ehemaligen Häftlingen, sie hätten ganz oben auf der Prioritätenliste der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) gestanden. Das Thema sei in allen Treffen zwischen palästinensischen und internationalen Vertretern aufgegriffen worden.
Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" meldet, hatte sich Abbas zunächst mit den zehn männlichen Ex-Gefangenen getroffen. Anschließend habe er in einem Einzeltreffen die Palästinenserin Amneh Muna gesprochen. Die Frau hatte den 16-jährigen Israeli Ofir Rahum im Jahr 2001 nach Ramallah gelockt, wo er ermordet wurde. Die Palästinenserin sollte nach ihrer Freilassung eigentlich in den Gazastreifen deportiert werden, hatte sich aber aus Furcht vor Übergriffen von Hamas-Anhängern dagegen geweigert. Einige Häftlinge, die der Hamas angehören, hatten die Frau beschuldigt, sie verletzt und terrorisiert zu haben.
Aus dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu hieß es, der israelische Regierungschef sei "enttäuscht" über Abbas‘ "unglückliche Entscheidung", Muna zu treffen. "Anstatt Frieden und Versöhnung zu fördern, scheint es, dass die palästinensische Führung extremistische Mörder auf ein Podest stellt. Das lässt ernsthafte Fragen über ihren Einsatz für und ihr Verlangen nach einem Ende des Konfliktes aufkommen."