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Abbas spricht zu 300 israelischen Studenten

RAMALLAH (inn) – Flüchtlingsproblematik, heilige Stätten, Israel-Hetze: Bei einem Treffen mit 300 israelischen Studenten am Sonntag in Ramallah hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas Stellung zu heiklen Themen bezogen.
Nahm vor 300 israelischen Studenten Stellung zu heiklen Themen: Mahmud Abbas. (Archivbild)

Abbas wehrte sich bei dem Treffen, bei dem die Studenten ihn befragen konnten, gegen den Vorwurf, Millionen von palästinensischen Flüchtlingen nach Israel bringen zu wollen. „Die israelische Propaganda, dass ich beabsichtige, Israel mit fünf Millionen Flüchtlingen zu fluten, ist Unsinn“, erklärte Abbas. „Wir wollen nicht die Demographie in Israel ändern.“

Abbas: Israel kein Staat für Juden

Zugleich betonte der 78-Jährige, er werde Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen. Zudem schloss er aus, dass Juden in dem zukünftigen Palästinenserstaat leben werden. „Siedler können nicht mit den Menschen gleichgesetzt werden, die in diesem Land seit Tausenden von Jahren leben.“ Die heiligen Stätten in Jerusalem sollten vollständig unter palästinensischer Kontrolle stehen, forderte Abbas. Er würde Juden aber erlauben, an der Klagemauer zu beten.
Abbas sagte vor den Studenten weiter, es werde von Seiten der Palästinenser keine Gewalt geben, falls die Verhandlungen scheitern. Aber er schließe eine internationale Kampagne nicht aus, die Israel dann delegitimiert. Der Präsident gestand ebenfalls zu, dass in palästinensischen Medien und Schulbüchern Israel-Hetze zu finden sei. Er gab Israel jedoch die Schuld, die Einrichtung einer von den USA geleiteten Medienaufsicht verhindert zu haben.

Hamas protestiert gegen Treffen

Das Treffen mit den 300 Studenten hat die Gruppe „One Voice“ organisiert, die sich für die Zwei-Staaten-Lösung einsetzt. Unterstützt wurde die Begegnung auch von der Lobby-Gruppe in der Knesset, die für eine „Lösung des israelisch-arabischen Konflikts“ eintritt. Ihr Leiter ist der Abgeordnete und stellvertretende Sprecher der Knesset Hilik Bar von der Arbeitspartei. Nach Angaben der Organisatoren war es die größte Ansammlung von Israelis in Ramallah, seit die israelische Armee dort im Jahr 2002 einmarschierte.
Die radikalislamische Organisation Hamas warf Abbas angesichts dieses Treffens eine „Normalisierung der Beziehungen“ zu Israel vor. Der Fatah-Vorsitzende hatte bei dem Treffen behauptet, die Hamas habe dem Terrorismus abgeschworen und akzeptiere einen zukünftigen Friedensvertrag zwischen Israelis und Palästinensern. Die Hamas forderte laut dem israelischen Online-Magzain „Arutz Scheva“: „Es ist notwendig, diese Treffen zu beenden, die einen Zusammenbruch der Positionen der PA aufzeigen.“

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