Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sei die Hamas im Blick auf den Streit mit der Fatah vielleicht eher zu Kompromissen bereit, sagte Abbas laut der libanesischen Tageszeitung „Daily Star“. Der Präsident betonte, er sei zu Versöhnungsgesprächen mit der Hamas und zu sofortigen Neuwahlen bereit.
Abbas erklärte weiter, die Palästinenser sollten eine neutrale Haltung angesichts der Unruhen in der Region einnehmen. Er fügte hinzu: „Es gibt keine Zweifel daran, dass der arabische Frühling, oder das, was arabischer Frühling genannt wird, die palästinensische Sache beeinflusst.“ Palästinenser im Libanon sollten sich nicht in die libanesische Politik einmischen. Sie sollten sich auch nicht bewaffnen, da sie den Schutz der libanesischen Behörden und des Volkes hätten.
Im Blick auf die Friedensbemühungen von US-Außenminister John Kerry teilte Abbas mit, ohne Jerusalem als Hauptstadt Palästinas werde es keine Lösung geben. Eine Rückkehr zum bewaffneten Widerstand gegen Israel lehne er ab, er sein kein „Abenteurer“. Die bisherigen bewaffneten Auseinandersetzungen hätten den Interessen der Palästinenser geschadet und die Beziehungen zu Verbündeten, wie den Ägyptern, beschädigt.
Abbas hatte sich während seines dreitägigen Besuches im Libanon unter anderen mit dem zurückgetretenen Premierminister Nadschib Mikati und dessen designiertem Nachfolger Tammam Salam getroffen.