Tunesien könne eine wichtige Rolle auf der internationalen Bühne einnehmen, wenn es um den Einsatz für eine Freilassung palästinensischer Häftlinge gehe, sagte Abbas. Infolge der Revolution habe das nordafrikanische Land im internationalen Umfeld an Bedeutung gewonnen. Der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) wies auf die langjährige Geschichte der Solidarität zwischen den beide Völkern hin. Die PLO hatte zwischen 1982 und 1991 ihren Hauptsitz in Tunis gehabt – davor war sie infolge des israelischen Einmarsches aus dem Libanon vertrieben worden.
Ein weiteres Thema in dem Gespräch war der interne Konflikt zwischen Hamas und Fatah, die vor fast einem Jahr ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet haben. Abbas und Marsuki waren sich darüber einig, dass die Vereinbarungen umgesetzt werden müssten, schreibt das Internetportal "Tunesialive" unter Berufung auf ein Kommuniqué der tunesischen Präsidentschaft. Dadurch könne die nationale Spaltung beendet werden, was dem Land und seinem Volk zum Besten dienen werde.
An dem Treffen nahm auch der tunesische Außenminister Rafik Abdessalem teil. Während des viertägigen Besuches von Abbas sind ferner Gespräche mit Interimspremierminister Hamadi Dschebali und dem Vorsitzenden der verfassunggebenden Versammlung, Mustapha Ben Dschaafar, geplant.