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Abbas fürchtet Ende der Fatah

RAMALLAH (inn) - Der palästinensische Präsidenten Mahmud Abbas hat die Führungsriege seiner Fatah-Partei scharf kritisiert. Sollte es nicht gelingen, Ordnung in der Partei zu schaffen, könnten ihre Tage bald gezählt sein, sagte Abbas.

Die Partei hat mit Problemen zu kämpfen, seit ihr Mitbegründer Jasser Arafat im Jahr 2004 starb. Ihre Schwäche habe zu einem Erstarken der radikal-islamischen Gruppe Hamas geführt, sind sich zahlreiche Experten einig. Die Fatah, die im Gegensatz zur Hamas an der Idee der Friedensverhandlungen mit Israel festhält, war bei den palästinensischen Wahlen 2006 der radikalen Gegenpartei unterlegen. Die Hamas riss nach dem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen die Kontrolle über den Küstenstreifen vor drei Jahren an sich.

Wie die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, kritisierte Abbas, der Arafat als Fatah-Führer ablöste, seine Partei bei einem Fatah-Treffen am Dienstag scharf. Ihr sei es nicht gelungen, sich über Nominierungen für die Wahl zu einigen, die eigentlich für Juli geplant war. Sie musste deswegen abgesagt werden.

„Wir müssen uns selbst für das verantworten, was passiert ist“, sagte Abbas laut einem Bericht eines der Anwesenden. „Wenn wir zulassen, dass wir das einfach so abhaken, müssen wir dieser Bewegung bald Auf Wiedersehen sagen.“ Weiter sagte der Fatah-Führer: „Dieser Test tut keinem der Parteifunktionäre gut, mich eingeschlossen. Ich ziehe mich nicht aus der Verantwortung.“

Auch der Einfluss der Fatah im Westjordanland schrumpft, seitdem die Hamas die Kontrolle über Gaza übernommen hat. Denn auch dort, so fürchten Parteiangehörige, könnte die Fatah zunehmend an Ansehen und Glaubwürdigkeit verlieren, weil die Strategie der Friedensverhandlungen mit Israel keine Früchte trage.

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