RAMALLAH / HAIFA (inn) – Ein Absolvent der palästinensischen Birseit-Universität nahe Ramallah arbeitet an der Bauplanung der Tel Aviver Stadtbahn mit. Ein Professor des Institutes für Technologie (Technion) in Haifa vermittelte dem Palästinenser die Stelle bei einer israelischen Firma.
Issa al-Sananiri bewarb sich nach seinem Hochschulabschluss in Ramallah für einen Masterstudiengang für Ingenieurwesen an dem Institut in Haifa. Dort begleitete ihn Professor Joram Schifton, der seinen Vater 1990 bei einem arabischen Anschlag auf einen Bus in Ägypten verloren hatte. Bei den Vorbereitungen auf das Aufnahmegespräch erfuhr der 25-jährige Student hiervon. „Ich kam mit vielen Befürchtungen in mir zu dem Gespräch. Aber bei meinem Anleiter fand ich nur Kooperation und Hilfe vor. Wir waren weit entfernt von irgendeiner aggressiven Atmosphäre“, sagte Al-Sananiri laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Zu Beginn seines Studiums am „Technion“ verfügte Al-Sananiri nicht über hebräische Sprachkenntnisse. Von zu Hause aus lernte er die Sprache mittels Internet und Fernsehen, heißt es in „Ma´an“ weiter. Der Palästinenser, dessen Familie im Westjordanland lebt, erlangte mit Hilfe seines Professors eine Genehmigung, um in Israel studieren zu können. Nach seiner Graduierung verhalf ihm Schifton zu einer Stelle bei einer israelischen Firma, die auf öffentliche Verkehrsplanung spezialisiert ist. Das Unternehmen ist verantwortlich für die Entwicklung der Stadtbahn in Tel Aviv.
Al-Sananiri sagte: „Sie akzeptierten mich ohne Zögern für die Mitarbeit, aufgrund der Empfehlung meines Professors.“ Derzeit lebt der Palästinenser mit seinem Bruder in einer Wohnung in Haifa. Er sei dankbar dafür, in die israelische Gemeinschaft aufgenommen worden zu sein. Von sich selbst sagte Al-Sananiri, während seiner Studienzeit an der Birseit-Universität sei er gegen Terror-Aktivitäten von Palästinensern an Israelis gewesen.