Israelis und Jordanier kämpfen gegen Fliegen-Plage

JERICHO (inn) – Israelische und jordanische Experten haben damit begonnen, gemeinsam gegen die Probleme des Toten Meeres zu kämpfen. Sie wollen zum einen einer überhand nehmenden Fliegen-Plage Herr werden, zum anderen soll die Austrocknung des Toten Meeres gestoppt werden.

Vergangene Woche hatten sich israelische und jordanische Regionalräte aus dem Gebiet des Toten Meeres in der jordanischen Ortschaft Safi getroffen. Der Chef des Gemeinderates von Tamar nahe dem Toten Meer, David Litvinoff, unterzeichnete mit dem jordanischen Vorsteher des Bezirks rund um den Jordan, Ghaleb al-Schamaila, ein Abkommen. Demnach wollen die Gemeinden auf beiden Seiten gemeinsam gegen die Fliegen-Plage kämpfen, von der sie beide betroffen sind.

„Wir haben schon alles gegen diese Fliegenplage unternommen“, sagte Litvinoff laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Wir haben Spezialisten eingeflogen und alle möglichen Pestizide benutzt. Doch die Fliegen kommen weiterhin von der jordanischen Seite. Einige Monate lang kann man nicht mal mehr draußen sitzen.“ Die Israelis schauten sich bei dem Besuch die Quelle des Problems auf den Feldern von Safi an: ein Dünger, der die Fliegen anzieht. „Die Menschen hier sind arm, daher können sie sich keine besseren Dünger leisten“, sagte Faruk Arslan, ein jordanischer Ökologe aus der Gruppe.

Die Gemeinden wollen zudem den Handel und den Austausch von Arbeitern zwischen beiden Regionen erweitern. Die Vertreter beider Länder versprachen sich gegenseitig, einen „Friedenspark“ südlich des Toten Meeres zu errichten. Außerdem solle die Öffentlichkeit mehr auf das Problem des vertrocknenden Toten Meeres aufmerksam gemacht werden. Die UNESCO soll von dem Problem unterrichtet und dazu veranlasst werden, das Tote Meer zu einem Weltkulturerbe zu erklären.

Der Besuch in Jordanien war von der Umweltschutzorganisation „Friends of the Earth – Middle East“ (FoEME) organisiert worden, in dem Israelis, Jordanier und Palästinenser zusammenarbeiten. „Es ist ein seltener Augenblick, bei dem Vertreter so vieler jordanischer Gruppen mit Israelis zusammentreffen; meistens verhindern die politischen Umstände solche Treffen“, sagte einer der Geschäftsführer von FoEME, der Israeli Gidon Bromberg. Offenbar habe die gemeinsame Sorge um die Probleme der Region gegenseitiges Vertrauen geschaffen, stellte er fest.

Die jordanische Seite des Toten Meeres ist ein genaues „Spiegelbild“ der israelischen Seite. In der Region gibt es viele chemische Raffinerien, Entsalzungsanlagen und Hotels.

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