ANKARA / RAMALLAH (inn) – Der türkische Premier Tayyip Erdogan hat den Aufruf zu Neuwahlen durch Palästinenserchef Mahmud Abbas als „sehr negativ“ bezeichnet. Der Zeitpunkt sei ungeschickt, zumal Hamas und Fatah gerade erst hart an „positiven Schritten“ gearbeitet hätten.
Der Aufruf zu vorgezogenen Wahlen „in so einem kurzen Zeitraum hat nicht gut zur aktuellen Lage gepasst“, sagte Erdogan bei einem Besuch im UNO-Hauptquartier am Montag. „In diesem Sinn ist er sehr negativ.“
Das größte Problem bei den Wahlen im Januar sei gewesen, dass der Wille des palästinensischen Volkes nach dem Hamas-Sieg nicht respektiert worden sei. Wenn jemand denke, dass sich dadurch etwas nach vorne bewegen könne, „dann meine ich nicht, dass das der richtige Weg zum Vorwärtsbewegen wäre“, fügte Erdogan hinzu. Er kritisierte auch die Unterstützer der Palästinenser, die ihnen angesichts des internationalen Boykotts zu wenig Finanzhilfe zukommen ließen. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.