KAIRO / JERUSALEM (inn) – Der arabische Knesset-Abgeordnete Ahmad Tibi hat sich am Donnerstag mit dem Vorsitzenden des PLO-Politbüros, Faruk Kaddumi, in Kairo getroffen. Sie diskutierten über die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen, die ihrer Ansicht nach „Kriegsverbrechen“ an den Palästinensern seien.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, rief Tibi von der Vereinten arabischen Liste „Ra´am-Ta´al “ die internationale Gemeinschaft dazu auf, einzugreifen. „Wir befassten uns hauptsächlich mit den Aktivitäten der israelischen Armee in Gaza“, sagte Tibi. „Kaddumi beschrieb sie als Kriegsverbrechen und ich stimmte ihm zu.“
Auch die Krise innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde sei Gegenstand der Besprechungen gewesen. Demnach müssten große Bemühungen unternommen werden, um eine Konfrontation zwischen Hamas und Fatah zu verhindern, so Kaddumi.
Zudem besprachen sie die Ernennung von Avigdor Lieberman, dem Vorsitzenden der rechtsgerichteten Einwandererpartei „Israel Beiteinu“, zum Minister für Strategische Bedrohungen. Über dieses Thema diskutierte Tibi auch mit dem ägyptischen Außenminister Ahmed Abul Gheit. Dieser sei interessiert daran, wie Lieberman auf die israelische Politik einwirke. „Die ägyptischen Beamten fragen, warum Premierminister Ehud Olmert Lieberman nahe legte, trotz seiner extremen Ansichten der Koalition beizutreten“, sagte Tibi.
Ein weiterer arabischer Abgeordneter von „Ra´am -Ta´al“ äußerte sich ähnlich über die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen, berichtet der Radiosender „Kol Israel“. Talab el-Sana sagte, Israel begehe „Kriegsverbrechen“ am palästinensischen Volk, beschädige Moscheen, Krankenhäuser und Energieleitungen. „Alles, was die israelische Armee in Gaza macht, wurde schon in der Vergangenheit gemacht. Deshalb ist die einzige Lösung das Ende der Besatzung, die Rückkehr an den Verhandlungstisch und die Errichtung eines palästinensischen Staates an der Seite Israels in den Grenzen von 1967.“