JERUSALEM (inn) – Israels Bevölkerung überschreitet in diesem Monat die Sieben-Millionen-Marke. Während die Bevölkerungsanzahl zunimmt, entscheiden sich immer weniger Paare für die Ehe.
Vergangenen Dezember hatte das Zentrale Statistikbüro noch 6.986.300 Millionen Einwohner gezählt. Demnach nimmt die israelische Bevölkerung jährlich um 20.000 Einwohner zu. Ingesamt sind 75 Prozent der Israelis Juden, 20 Prozent Araber und 4 Prozent Angehörige anderer Bevölkerungsgruppen.
Mit dieser Bevölkerungsanzahl ist Israel nun mit den mittelgroßen europäischen Ländern wie Schweiz (7,5 Millionen) und Österreich (8,1 Millionen) vergleichbar. Israel hatte im Jahr 1949, ein Jahr nach der Staatsgründung, die Eine-Million-Marke überschritten. Bis 1982 wuchs die Einwohnerzahl auf vier Millionen an. 1998 gab es sechs Millionen Israelis.
Zu Ehren des „Familientages“ am heutigen Dienstag brachte das Zentrale Statistikbüro zusammen mit „New Family“, einer Organisation, die sich dem Familienrecht widmet, neue Daten bezüglich der Familie heraus. Ihnen zufolge sank die Zahl der Hochzeiten von 40.537 im Jahr 2004 auf 26.454 im Jahr 2005. Dies entspricht einem Rückgang um 35 Prozent. Gemäß dieser Statistik gab es einen Rückgang der Zivilehen, die nur außerhalb Israels geschlossen werden können. Die meisten Israelis reisen dazu nach Zypern. Zudem gab es einen erheblichen Zuwachs alternativer, nicht-anerkannter Formen der Heirat, wie reform-religiöse Zeremonien und Familienverträge. 17 Prozent der Ehen wurden von minderjährigen Paaren geschlossen, die vornehmlich aus dem Kaukasus und Marokko stammen.
Irit Rosenblum, die Gründerin von „New Family“, erklärte, dass der Rückgang der Heiratsquote damit zusammenhinge, dass es keine Alternative zur othodoxen Heirat gebe. Auch der Rückgang der Scheidungsquote verweise auf die wirtschaftlichen Probleme der Paare, die sich scheiden lassen möchten. Deshalb lebten immer mehr Eheleute getrennt, ohne sich scheiden zu lassen.
In der Statistik werden Familien als Haushalte mit zwei oder mehr Menschen definiert, die in einer partnerschaftlichen oder einer Eltern-Kind-Beziehung stehen. 2004 gab es 1,6 Millionen Familien mit durchschnittlich 3,7 Personen. 82 Prozent von ihnen waren jüdisch, 16 Prozent arabisch. Die Hälfte dieser Familien hatte Kinder unter 18 Jahren.
Die Zahl der Alleinerziehenden wuchs dabei 1,8-mal schneller als andere Familientypen. 2004 betrug ihre Anzahl 103.000. Gleichzeitig gab es 18.000 Familien mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen. Während 20 Prozent der männlichen Homosexuellen Kinder haben, ist der Anteil bei den Lesben 30 Prozent.