JERUSALEM (inn) – Die Hamas ist auf lange Sicht eine strategische Gefährdung für Israel. Dies sagte der Chef des israelischen Inlandgeheimdienstes Schin Beit, Juval Diskin, am Montag vor dem Knessetkomitee für Außenpolitik- und Verteidigung.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, meint Diskin, der Aufstieg der radikal-islamischen Terrorgruppe könne Israels arabische Bevölkerung radikalisieren.
„Wer auch immer die Ideologie der Moslembruderschaft versteht, mit welcher die Hamas verbunden ist, der weiß, dass die Hamas nicht aus ihrer Haut kann“, so Diskin. Ihr endgültiges Ziel sei es, Israel zu zerstören. Die Moslembruderschaft ist eine 1928 in Ägypten gegründete Terror-Organisation.
„Weiterhin Terroranschläge“
Durch den Wahlsieg der Hamas werde sich auch nicht das Verhalten der Terrorgruppe Dschihad al-Islami verändern. Sie werde ihre Terroranschläge weiterhin ausführen, fügte Diskin hinzu.
Diskin nimmt zudem an, dass die Hamas Attentate in nächster Zukunft zu verhindern versuche, um der Welt zu zeigen, dass sie sich unter Kontrolle habe.
Das Einfrieren von Geldern für die Palästinensische Autonomiebehörde wird sich nach Ansicht des Schin Beit-Chefs auch auf die Hamas auswirken. Langfristig, so glaubt Diskin, werde die Terrorvereinigung Schwierigkeiten haben, Finanzen von Spenderstaaten zu bekommen. Das israelische Kabinett hatte am Sonntag entschieden, die Überweisungen vorerst einzustellen.