KAIRO (inn) – Die radikal-islamische Hamas kann ihre Einstellung gegenüber Israel ändern. Diese Ansicht äußerte der ägyptische Präsident Hosni Mubarak am Dienstag nach einem Treffen mit dem israelischen Verteidigungsminister Schaul Mofas.
„Man muss der Hamas eine Gelegenheit geben, und auch Israel muss dies tun“, sagte Mubarak gegenüber dem israelischen Fernsehsender „Arutz Achat“. Auch die Ägypter hätten einst gesagt, „dass wir Israel ins Meer werfen wollen. Ist Israel im Meer geendet? Es hat Kriege gegeben, aber heute sind die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel gut“.
Der Präsident fügte hinzu: „Aber ich werde nicht kommen und sie auffordern, Israel anzuerkennen.“ Die Hamas werde dies ablehnen. „Die Frage braucht Zeit und Bemühungen von ihnen und gleichzeitig von euch. Denkt nicht, dass sie über Nacht sagen werden: ‚Wir werden mit Israel verhandeln‘, und damit ist das Problem gelöst. Das ist unmöglich. Es gibt Hoffnung, und wir dürfen nicht pessimistisch sein.“ Nur durch Verhandlungen könne das Blutvergießen zwischen Israelis und Palästinensern beendet werden.
Mubarak kritisierte die Drohungen, die finanzielle Unterstützung für die Autonomiebehörde einzustellen. Dadurch werde noch mehr Extremismus entstehen. „Die Europäer begreifen das, und wir sind im Gespräch mit den Amerikanern. Wenn die Hamas eine Regierung bildet, werden wir die Situation sehen und sagen, was wir tun werden.“
Mofas: „Hamas gehört zur Achse des Bösen“
Mofas stellte die Hamas hingegen auf eine Stufe mit islamischen Staaten, die Israel feindlich gesinnt sind. „Durch die Hamas wird sich die Achse des Bösen, die im Iran beginnt und durch Syrien und die Hisbollah weitergeht, auf weitere Länder ausbreiten, in denen es radikale Organisationen gibt“, sagte er nach dem Gespräch in Kairo. „Wenn die von Israel gestellten Bedingungen nicht erfüllt werden, könnten wir uns in einer Situation wiederfinden, in der wir einer Hamas-Behörde gegenüberstehen, und damit werden wir nicht einverstanden sein.“
Bei dem Treffen mit Mubarak habe er „die Bedingungen für einen möglichen Dialog mit der Hamas in der Zukunft betont, wenn sie aufhört, eine Terror-Organisation zu sein, ihre Charta annulliert und die Abkommen mit Israel akzeptiert“.
Ein weiteres Thema war die Bedrohung durch die Hisbollah im Norden Israels, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Er habe mit dem Präsidenten darüber gesprochen, dass die Terrorgruppe von libanesischem Gebiet aus gegen Israel operiere, teilte Mofas mit. „Wir wissen, dass der Iran und Syrien die Organisation unterstützen.“