RAMALLAH (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat am Montag angekündigt, die Weltbank um eine schnelle Aushändigung von 300 Millionen Dollar bitten zu wollen. Das Geld werde dringend benötigt, um Ministerien am Laufen zu halten, erklärte ein ranghoher Vertreter der PA.
Masen Sonnokrot, derzeitiger palästinensischer Wirtschaftsminister, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Geld von Geberländern im vergangenen Jahr versprochen worden sei. Die PA brauche es nun, um die Kosten in den nächsten zwei Monaten zu decken. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Die Not leidende PA ist abhängig von Steuereinnahmen aus Israel und anderen ausländischen Staaten, um die 140.000 palästinensischen Arbeitnehmer zu bezahlen und die Ministerien und Institutionen aufrecht zu erhalten.
Ein Berater von James Wolfensohn, bis vor kurzem Präsident der Weltbank, bestätigte, dass sich Mahmud Abbas, Vorsitzender der PA, mit Wolfensohn treffen wolle, um die derzeitige finanzielle Situation der PA zu besprechen. Von einer Bitte um 300 Millionen Dollar wisse Wolfensohn jedoch nichts, so der Berater.
Sonnokrot sagte zudem, dass die PA in den nächsten sechs Monaten etwa 800 Millionen Dollar benötige. Dazu hofft er auf einen Beitrag von Saudi-Arabien und Katar, die neben den Geberländern für die Summe aufkommen sollen.
700 Millionen Dollar verschwendet
Sonnokrots Bitte um finanzielle Hilfe trat einen Tag nach einer internen Ermittlung auf, die offenbarte, dass 700 Millionen Dollar aus dem Staatssäckel verschwendet oder gestohlen worden seien.
Die USA und die Europäische Union haben die Hamas aufgefordert, auf Gewalt zu verzichten, abzurüsten und ihre Satzung, die eine Zerstörung Israels vorsieht, zu ändern. Ansonsten werde jegliche finanzielle Hilfe für eine von der Hamas regierte PA eingestellt.