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Kinder an Nordgrenze traumatisiert

RADSCHAR (inn) – Zahlreiche Kinder des israelisch-libanesischen Grenzortes Radschar sind traumatisiert, nachdem dort vor zwei Wochen die radikal-islamische Hisbollah einen Angriff verübte. Die Eltern der Kinder klagten, weil an den Schulen nicht genügend psychologische Hilfe angeboten werde.

Während der Kampfhandlungen im vergangenen Monat waren etwa 300 Kinder in Schutzräumen untergebracht. Sie mussten dort sieben Stunden lang ohne Wasser, Essen, Strom und Toiletten auskommen. Zudem hatten sie keine Möglichkeit, Verbindungen zu ihren Familien aufzunehmen.

Seit diesem Ereignis leiden die Kinder unter Schlafstörungen, Ängsten oder anderen Problemen, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“. Nach Angaben der Eltern bemühe sich das Bildungsministerium nicht ausreichend, die Ängste der Kinder zu behandeln.

Der Kibbutz Jir´on hat am Donnerstag einen besonderen Tag für die Kinder von Radschar gestaltet. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der Gesellschaft „Meitav“, die psychologische Hilfe für die Einwohner von Ober-Galiläa anbietet. Weiterhin beteiligten sich das Ministerium für psychologische Beratungsdienste und einige Sozialpädagogikstudenten der Tel-Hai-Hochschule. Die Studenten halfen bereits Opfern der Tsunami-Katastrophe auf Sri Lanka, ihre seelische Belastbarkeit wiederzuerlangen.

Im Sechstagekrieg 1967 hatte Israel die Golanhöhen erobert. Seitdem gehört Radschar zu Israel. Seine Einwohner sind jedoch keine Juden, sondern Angehörige der islamischen Sekte der Alawiten. Im Jahr 1980 wurden die Golanhöhen von Israel annektiert. Die Einwohner Radschars erhielten die israelische Staatbürgerschaft.

Im Mai 2000 zog Israel seine Truppen aus dem Südlibanon ab, da es seit Jahren zu Auseinandersetzungen mit der vom Iran und Syrien unterstützten Hisbollah kam. Radschar wurde dabei geteilt, weil Israel sich auf die vom Völkerbund 1920 festgelegte internationale Grenze zurückzog. Die Terror-Organisation agiert jedoch weiter in dem libanesisch-israelischen Grenzgebiet und verübt Angriffe auf Israel. Kritiker merken an, dass sich der Staat zu wenig um die nichtjüdischen Bürger wie eben die Alawiten kümmere.

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