RAMALLAH (inn) – Ein israelisches Gericht hat am Sonntag ein Mitglied des Palästinensischen Legislativrates (PLC) zu sieben Jahren Haftstrafe verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, eine Terrorvereinigung unterstützt zu haben.
Bei dem Angeklagten handelt es sich um Hussam Chader. Er ist seit 1995 Abgeordneter im PLC und hat den Vorsitz des „Ausschusses für Flüchtlinge“. Vor zwei Jahren wurde der Palästinenser festgenommen, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Laut der Anklageschrift hat er Gelder an die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden weitergegeben, damit diese Anschläge auf Israelis finanzieren konnten. Zudem wird ihm vorgeworfen, von der radikal-islamischen Hisbollah Geld für Attentate entgegengenommen zu haben.
Einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge wurde Chader zudem verurteilt, weil er über einen geplanten Anschlag auf israelische Zivilisten gewusst habe. Diese Informationen habe er jedoch nicht an die Behörden weitergegeben. Der Palästinenser bekannte sich schuldig. Nach Angaben seines Verteidigers wollte er mit dem Eingeständnis seine Haftstrafe reduzieren, in Wirklichkeit sei er jedoch unschuldig.
In der Vergangenheit war Chader ein scharfer Kritiker von Palästinenserführer Jasser Arafat. Er hatte ihn als „Anführer der Korrupten“ bezeichnet.