JERUSALEM (inn) – Das geplante Treffen zwischen Israels Premierminister Ariel Scharon und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, findet doch nicht am Dienstag statt. Da konkrete Entscheidungen – etwa zu Häftlingsfragen – noch nicht geklärt sind, soll es erst im November stattfinden.
Die PA teilte Israel mit, dass sie keinen Grund für ein Treffen mit Scharon am Dienstag sehe. Die Palästinenser wollten aus dem Treffen mit konkreten Beschlüssen hervorgehen, die sie der Öffentlichkeit präsentieren können, und Israel habe nichts dergleichen zu bieten, sagten Palästinenservertreter laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha’aretz“.
Am Sonntag hatten sich Scharons Berater Dov Weissglas und der palästinensische Minister Saeb Erekat getroffen. Weissglas überreichte Erekat eine Liste mit den Themen-Vorschlägen für das geplante Spitzentreffen am Dienstag. Sie enthielt die Befreiung palästinensischer Gefangener, die Angliederung von Städten im Westjordanland unter die Verwaltung der PA und die Regelung des Umgangs mit gesuchten Männern. Bereits bei diesem Treffen hatten Weissglas und Erekat über eine Verschiebung des Spitzengesprächs auf November beraten.
Nach Aussage des palästinensischen Ministers und Beauftragten für die palästinensischen Häftlinge, Sufian Abu Sajdeh, sei Israel prinzipiell bereit, weitere Gefangene freizulassen. Es fehlten jedoch konkrete Angaben, etwa über die Zahl der Häftlinge, oder ob darunter auch solche sein könnten, die an Anschlägen gegen Israel beteiligt waren.
„Israel macht nur allgemeine Angaben. Das reicht den Palästinensern nicht“, sagte Abu Sajdeh. „Die Gefangenen gehören zum wichtigsten Thema in der palästinensischen Öffentlichkeit.“ Abbas bekäme „viele Probleme, wenn er von einem Treffen mit Scharon zurückkäme, ohne überzeugende Antworten zu bieten“.
Das letzte Treffen zwischen Scharon und Abbas fand am 21. Juni statt.