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100 ägyptische Bräute in den Gazastreifen „geschmuggelt“

RAFAH (inn) – Nach dem Abzug der israelischen Soldaten entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten haben zahlreiche Palästinenser die Gelegenheit genutzt, um in Ägypten nach Ehefrauen zu suchen. Mehr als 100 wurden mittlerweile fündig – und brachten ihre Bräute gleich mit in den Gazastreifen.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, kamen die rund 100 Bräute aus dem ägyptischen Teil der Grenzstadt Rafah sowie aus der Stadt Al-Arisch. Seit Beendigung der israelischen Militärpräsenz im Gazastreifen drangen zudem Hunderttausende Palästinenser in das südliche Gebiet des Gazastreifens ein. Löcher in der betonierten Absperrung entlang der Grenze verhalfen ihnen, ungehindert nach Ägypten zu gelangen. Sie schmuggelten dabei vor allem Waffen und Drogen, aber auch billige Zigaretten, Lebensmittel, Kleinvieh oder elektronische Geräte.

Dabei stellten sie fest, dass es viele alleinstehende ägyptische Frauen gibt. Diese sind daran interessiert, zu heiraten und Ägypten zu verlassen. Palästinensische Männer wurden vor allem wegen der billigeren Mitgift dazu ermutigt, diese Frauen zu heiraten. Die oft eilig arrangierten Eheschließungen ermöglichen es den Frauen, mit ihren Ehemännern in den Gazastreifen zurückzukehren, ohne zuvor eine Genehmigung der ägyptischen oder palästinensischen Behörden einzuholen.

Die ägyptischen Familien erhoffen sich durch die Hochzeiten für ihre Töchter ein besseres Leben. Eine der Bräute, die 28-jährige Samira, bezeichnete ihre Hochzeit als „Gelegenheit, die man nicht verpassen sollte.“ In Ägypten sei es für eine Frau ihres Alters „sehr schwierig, zu heiraten“, da sie als „zu alt“ erachtet wird. Eine andere Frau erklärte: „Die Palästinenser verstehen es, ihre Frauen zu suchen und bieten ihnen ein anständiges Leben.“

Aufgrund der chaotischen Zustände im Gazastreifen verwarnten die ägyptischen Behörden alle Palästinenser, die sich auf ägyptischem Territorium befinden. Sie sollten das Gebiet binnen 72 Stunden verlassen. Andernfalls drohe ihnen eine Inhaftierung.

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