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Syrien gratuliert Palästinensern

DAMASKUS (inn) – Der syrische Informationsminister Mahdi Dachlallah hat die palästinensische Bevölkerung nach dem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen beglückwünscht. Viele Zeitungen der arabischen Welt hingegen drücken ihre Bedenken über die Zukunft der Palästinenser aus, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Dachlallah sagte, Israel habe sich nicht „aufgrund des guten Willens des israelischen Premierministers Ariel Scharon“ zurückgezogen, sondern wegen des „palästinensischen Widerstandes“. Die palästinensische Bevölkerung könne nun die „ersten Früchte ihres berechtigten Kampfes ernten“.

Einige arabische Zeitungen berichten eher verhalten über das Ende der 38jährigen israelischen Militärpräsenz im Gazastreifen. Die „Gulf Times“ schreibt: „Der eigentliche Test für die Palästinenser wird die Kontrolle des Gazastreifens sein“. Die wachsende Gesetzlosigkeit in diesem Gebiet, die sich beispielsweise in der Entführung ausländischer Journalisten oder palästinensischer Beamter zeige oder gar die Ermordung Mussa Arafats vor wenigen Tagen, löse Bedenken aus, dass die Palästinenser sich selbst kontrollieren könnten. Die Zeitung verurteilt zudem Handlungen einzelner Palästinenser gegen andere, selbst wenn die Motive „Korruption“ oder „Zusammenarbeit mit Israel“ waren. Den Terrorgruppen sollte es dennoch „nicht erlaubt werden, das Gesetz in ihre eigenen Hände zu nehmen.“

Andere Zeitungen konzentrieren sich in ihrer Berichterstattung auf den Vorwurf, Israel werde „die Besetzung im Gazastreifen fortsetzen“. Denn die Kontrolle der Luft- und See-Grenzen obliege weiterhin Israel.

Der palästinensische Professor für Politikwissenschaften, Mchaimar Abusada, von der Al-Azhar-Universität in Gaza, verzeichnete den Erfolg des Palästinenserführers Mahmud Abbas gegenüber der libanesischen Zeitung „Daily Star“ als positiv. Immerhin hätten sich die radikal-islamische Terrorgruppe Hamas und andere Interessengruppen dazu bewegen lassen, ihr Feuer während des israelischen Rückzugs einzustellen. Jedoch bezweifelt er, ob Abbas diesen Erfolg in eine erweiterte Waffenruhe, in friedliche Wahlen und in eine konsolidierte Herrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Gazastreifen und im Norden des Westjordanlandes umsetzen kann.

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