Suche
Close this search box.

Hamas-Führer: „Gaza muss Hamastan sein“

GAZA (inn) – Mehrere israelische Politiker haben davor gewarnt, der Gazastreifen könnte nach Israels Abzug zu einem „Hamastan“ werden. Laut Hamas-Führer Mahmud Sahar ist jedoch genau dies erstrebenswert.

„Es sollte Hamastan sein“, sagte Sahar im Gespräch mit dem US-Magazin „Newsweek“. „Warum nicht? Wir sind nicht korrupt. Wir dienen den ärmeren Klassen. Wir verteidigen unser Land. Es sollte Hamastan sein!“

Auf die Frage nach seinen Empfindungen, als er den Rückzug der israelischen Siedler im Fernsehen verfolgte, antwortete der Hamas-Gründer: „Es ist ein Spiel. Es ist nichts. Jeder denkt, dass es Unsinn ist. Auch die israelischen Medien sagen das. Wir sind froh. Nicht, weil sie weinen. Wir sind froh, weil sie weggehen. Das echte Weinen gab es unter unseren Leuten, die ihre Leute verloren, ihre Häuser, ihre Bäume.“

„Attentate zwar verboten, aber gerechtfertigt“

„Newsweek“-Mitarbeiter Kevin Peraino fragte auch, ob die Hamas den jordanischen Terrorführer Abu Mussab al-Sarkawi in den Gazastreifen kommen ließe, wenn er dies vorhätte. Darauf entgegnete Sahar: „Er wird nicht kommen. Wir brauchen Sarkawi, Al-Qaida oder andere nicht. Wir haben unseren eigenen Stil.“ Doch jeder, der im Irak gegen die amerikanische Besatzung kämpfe, sei prinzipiell willkommen.

Zu den Selbstmordattentaten hatte die Hamas nach Sahars Angaben in der Vergangenheit keine Alternative: „Als wir zu dem Schluss kamen, dass auf friedlichem Wege nichts erreicht werden kann, waren wir dazu gezwungen. Glauben Sie mir, wenn es im Islam nicht erlaubt ist, und wenn ein Ziel nicht direkt erreicht werden kann, (dann) ist es gerechtfertigt. Im Islam darf man keinen Alkohol trinken. Aber wenn man dazu gezwungen ist, muss man es tun.“

„Ein besetztes Jerusalem akzeptieren wir nicht“

Auf die Frage, ob er sich jemals vorstellen könne, dass die Hamas an einem Friedensplan mit einer Zwei-Staaten-Lösung beteiligt sein werde, sagte der Terrorführer: „Niemand auf der israelischen Seite, von der extremen Rechten bis zur extremen Linken, wird sich aus Jerusalem zurückziehen. Gleichzeitig, das müssen Sie mir glauben, wird keiner auf der palästinensischen Seite, in der arabischen und der moslemischen Welt, ein besetztes Jerusalem akzeptieren.“ Die Palästinenser hätten nach Oslo alles verloren. Die Hamas sei nicht die PLO. Sie werde einen gescheiterten Prozess nicht wiederholen.

Die Hamas hat nach Sahars Aussage nicht vor, nach Israels Abzug nun auch Opfer für den Friedensprozess zu bringen: „Israel hat unser Land besetzt, unsere Leute getötet. Und jetzt opfern sie etwas? Das ist lustig.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen