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Widerstand in Samaria-Siedlungen „viermal stärker“ als in Gaza

HOMESCH (inn) – Die beiden letzten der vier zu evakuierenden Siedlungen im nördlichen Westjordanland, Homesch und Sa-Nur, sollen am Dienstag geräumt werden. Die Einsatzkräfte rechnen mit erheblichen Widerstand, der mindestens so stark werden könnte wie bei der Räumung von Neveh Dekalim und Kfar Darom am Donnerstag.

Allein in Sa-Nur befinden sich offenbar noch mindestens 800 Rückzugsgegner. In Homesch sind 40 der ursprünglich 60 Familien geblieben. Zu ihnen haben sich rund 1.200 Rückzugsgegner von außen gesellt. Die beiden anderen jüdischen Siedlungen, die im nördlichen Samaria geräumt werden sollten, Ganim und Kadim, hatten deren Bewohner bereits freiwillig verlassen.

Die Sicherheitskräfte nahmen am Montagmorgen rund 200 Personen fest, die versuchten, in die Siedlungen Homesch und Sa-Nur zu gelangen. Anders als im Gazastreifen sind die Siedlungen im Westjordanland nicht durch einen größeren Zaun umgeben, daher können Außenstehende leicht hineingelangen.

Am Sonntag kam es bei den Siedlungen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Siedlern. Am Morgen hatten etwa 100 Personen, die meisten davon Jugendliche, Bulldozer der Armee angegriffen und sich auf einzelne Soldaten gestürzt. Acht Widerständler hatten nahe Kedumim im Westjordanland die Reifen eines Bulldozers angezündet.

„Viermal schlimmer als in Gaza“

Der Polizeikommandant von Samaria, Rami Zonenfeld, befürchtet einen „viermal stärkeren“ Widerstand als in Kfar Darom. „Es versuchen ständig Leute, in das Gebiet zu gelangen. Tausende sind bereits dort“, sagte Zonenfeld gegenüber der „Jerusalem Post“. Auch der Generalstabschef der Armee, Dan Halutz, sagte in einem Fernsehinterview, dass die Evakuierung der Samaria-Siedlungen schwieriger werden könnte als im Gazastreifen.

Zu den Aktivisten gehören so genannte „Hilltop Jugendliche“ aus der Region Hebron, Siedler aus Itamar und Jizhar sowie ultraorthodoxe Chabad-Juden.

Der Chef des Siedlerrats von Samaria, Bensi Lieberman, hat sich erneut gegen einen gewaltsamen Widerstand ausgesprochen. Er verurteilte die gewaltsamen Ausschreitungen in Kfar Darom und rief zum passiven Widerstand auf.

Der israelische Minister für Innere Sicherheit, Gideon Esra, kündigte am Montag unnachgiebigen Umgang mit den Demonstranten an. „Wir werden diese Leute ohne Toleranz behandeln, und jeder, der unsere Truppen gewaltsam angeht, wird sich im Gefängnis wiederfinden.“

Mehr als 5.000 Einsatzkräfte sind für die Räumung der beiden Samaria-Siedlungen bereitgestellt worden. Die meisten von ihnen mussten aus dem Gazastreifen geholt werden. Die Armee geht davon aus, dass die Siedlungen noch am Dienstag vollständig geräumt sein werden. Palästinensische Sicherheitskräfte sollen dafür sorgen, dass Militante keine Angriffe während des Rückzuges durchführen.

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